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HC Sachsen sucht neuen Trainer

Norman Komar hört als Coach in Neustadt auf. Sein Team verliert das letzte Heimspiel und hat den Klassenerhalt nicht ganz sicher.

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© Steffen Unger

Von Stephan Klingbeil und Eberhard Neumann

Neustadt. Lange Zeit schnupperten die Handballfrauen des HC Sachsen Neustadt-Sebnitz an einer Überraschung in der Sachsenliga. Beim letzten Heimspiel der Saison verpasste der Tabellenzehnte den Sieg gegen den Fünften USV TU Dresden knapp. Die Gastgeberinnen unterlagen dem starken Aufsteiger mit 24:26. Damit steht bereits einen Spieltag vor Schluss fest, dass der HCS die Saison als Drittletzter beenden wird. Theoretisch kann der Oberliga-Absteiger noch nach Punkten mit dem Liga-Neunten Chemnitz II gleichziehen. Doch das direkte Duell ging dank der besseren Tordifferenz an die Reserve des neuen Meisters der Oberliga. Damit bleibt es bei sieben Siegen für die Neustädterinnen. „Sechs Punkte in der Hinrunde- und acht in der Rückrunde sind nicht die Welt“, sagt Trainer Norman Komar. „Aber wenn man bedenkt, dass wir eine schwere Saison hatten, uns im vorigen Sommer sechs Spielerinnen verlassen haben und wir viele Jugendspielerinnen im Laufe der aktuellen Spielzeit immer besser in das Team integriert haben, ist das okay.“

Komar hofft nun, dass es mit dem Klassenerhalt klappt. „Eigentlich müsste es reichen“, sagt er. Regulär steigen zwei Mannschaften ab. Da in der Oberliga aber noch gespielt wird und die Meldefrist erst am Sonnabend verstreicht, könnte es theoretisch noch zu Verschiebungen im Auf- und Abstiegsprozedere kommen. Dass der HCS aber neben den regulären Absteigern Glauchau/Meerane und Schlusslicht DHfK Leipzig absteigt, ist eher unwahrscheinlich.

Feststeht indes, dass Komar als Trainer aufhört. „Ja, ich gehe“, bestätigt er. „Aus beruflichen Gründen habe ich mich entscheiden, meinen Zweijahresvertrag hier nicht zu verlängern.“ Dem Handball will er indes treu bleiben – aktiv. Der Torhüter will weiter bei der Dritten Mannschaft des HSV Lok Dresden spielen. Das Team hat dieses Jahr zum vierten Mal in Serie den Bezirksmeistertitel geholt und würde aufsteigen, wenn die Reserve des HSV Lok den Sprung in die Sachsenliga packt. Zudem steht es Ende April in Dresden im Bezirkspokalfinale.

Verabschiedet habe er sich schon vom HCS. „In kleinem Rahmen, Abschiede sind nicht mein Ding“, sagt Komar. Er sei stolz darauf, wie sich das Team nach der sportlich harten Saison im Vorjahr mit nur einem Sieg und dem Abstieg aus der vierten Liga gemacht hat. „Der neue Trainer kann froh sein, so eine Truppe vorzufinden. Wer der neue Coach wird, ist offen. Der Verein führe Gespräche mit Kandidaten. Auch mit den Spielerinnen stehen Gespräche an.

Während sich bisher nur Anne Meerstein offiziell verabschiedet hat, steht bei anderen Spielerinnen noch nicht hundertprozentig fest, ob sie bleiben. Fest zugesagt hat bereits Torfrau Katarzyna Wiekiera: „Ich bleibe weiterhin“, so die Leistungsträgerin. „Ich hoffe, dass auch alle anderen bleiben. Viele haben aber schon zugesagt.“ Das trifft womöglich auch auf Nicole Eckhardt und Tabea Drews zu, die bei der Heimniederlage gegen den USV TU noch verletzt fehlten. Gegen Dresden konnten sich derweil neun Werferinnen in die Trefferliste eintragen – das macht den HCS unberechenbarer. Herausragend war einmal mehr Martina Wiele mit acht Treffern.

Permanent lag der HC Sachsen in Front, zur Pause 14:11 und dann bis zur 40. Minute (17:14), ehe eine Schwächephase folgte – und die Gäste das Spiel drehten. Fünf Tore in Folge wurden da hingenommen – das kostete den Sieg. Mit der größeren Cleverness und körperlichen Präsenz ausgestattet, spielten die Gäste die Partie herunter und wurden der Favoritenrolle gerecht. „In der ersten Halbzeit haben wir zu Recht geführt“, betont Komar. „In der zweiten Hälfte gab es eine Häufung von Fehlern und drei Siebenmeter wurden leichtfertig vergeben. Dennoch mussten wir nicht verlieren. Die spielerische und kämpferische Weiterentwicklung war heute wieder gut sichtbar und gibt Hoffnung.“ Am 22. April geht es zum Liga-Sechsten Döbeln, der sich nun mit 29:24 gegen den Achten Heidenau durchsetzte. Der Sachsenmeister wird derweil zum Saisonfinale zwischen Spitzenreiter Radeberg und Riesa/Oschatz ermittelt.