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Havarie im Görlitzer Bahnhof

Aus einem Kesselzug sind am Dienstag Giftstoffe ausgetreten. Der Bahnhof wurde daraufhin evakuiert - und vier Verletzte in ein Krankenhaus gebracht. Erst am Abend wurde die Sperrung wieder aufgehoben.

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© Nikolai Schmidt

Görlitz. Der Görlitzer Bahnhof ist am Dienstagnachmittag gesperrt worden. Aus einem polnischen Güterzug, der auf Gleis 10 hielt, waren Dämpfe ausgetreten. Nach SZ-Informationen handelte es sich dabei um Kohlenwasserstoff, der aus einem leeren, aber noch nicht gereinigtem Waggon entwich.

Mehrere Hundert Reisende, deren Züge nicht abfahren oder einfahren durften, waren betroffen. Ersatzweise wurden Busse eingesetzt.

Gegen 19 Uhr wurde der Bahnhof wieder freigegeben. Auf polnischer Seite musste erst ein Notfahrplan erarbeitet und ein Lokführer zum havarierten Zug geschickt werden. Der Zug wurde übernommen und verließ den überdachten Bahnhof.

Wegen der ausgetretenen Giftstoffe klagten vier Menschen - zwei Bahnmiterarbeiter, zwei Bundespolizisten - über Augenreizungen. Sie wurden zur Beobachtung in ein Krankenhaus gebracht.

Außerhalb des Bahnhofs und für Anwohner bestand zu keiner Zeit Gefahr, erklärt die Görlitzer Polizei in einer Mitteilung. Betroffen sei nur der Bahnsteig gewesen, an dem sich der Zug seit dem Mittag im planmäßigen Zwischenstopp befand. Der Zug war auf der Durchreise von Gelsenkirchen nach Polen.

Die genaue Ursache der Havarie ist noch nicht bekannt. Jedoch sei es nach Auskunft eines Feuerwehrsprechers nicht unüblich, dass Waggons „ausgasen“. Während der Fahrt sei das ungefährlich. In überdachten Bereichen, also wie am Dienstag in der Görlitzer Bahnhofshalle, können sich jedoch gefährliche und entzündliche Luftgemische bilden.

Jetzt ermittelt die Bundespolizei zu dem Vorfall. (szo)