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Hausärzte sichern Praxisnachfolge

Dr. Müller in Bischofswerda übergibt am Jahresende seine Praxis. Auch Dr. Biesold in Putzkau hat die Weichen gestellt.

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© Steffen Unger

Bischofswerda/Putzkau. Dr. Wolfgang Müller, Hausarzt in Bischofswerda, geht am Jahresende in den Ruhestand. Der 70-Jährige wird seine Praxis an die junge Fachärztin Antje Heiser übergeben. „So ist es geplant. Der zuständige Ausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung muss formal noch zustimmen“, sagte Dr. Müller auf Anfrage. Der Übergang erfolgt nahtlos. Ab Januar wird Antje Heiser die Praxis auf dem Max-Aicher-Gelände führen. Dr. Wolfgang Müller ist seit 1971 Arzt, seit 1976 in eigener Praxis.

Dr. Günther Biesold (rechts)  wird die Facharztausbildung Dr. Alexander Thomas als Mentor begleiten.
Dr. Günther Biesold (rechts) wird die Facharztausbildung Dr. Alexander Thomas als Mentor begleiten. © Thorsten Eckert

Auch der Putzkauer Hausarzt Dr. Günther Biesold hat einen Nachfolger. Der jetzt 69-Jährige wird allerdings noch mindestens bis Ende 2019 als Hausarzt arbeiten. Ab Januar wird er drei Jahre lang seinen Nachfolger Dr. Alexander Thomas bei der Facharztausbildung als Mentor unterstützen. „Solange bin ich an die Praxis gebunden“, sagte Günther Biesold auf Anfrage. Er kennt Alexander Thomas schon seit dessen Schulzeit und betreute ihn auch während des Medizinstudiums. Noch bis zum Ende dieses Jahres ist der 32-Jährige im Rahmen seiner Facharztausbildung im Krankenhaus Bischofswerda tätig. Im Januar wechselt er zur Hausarztpraxis nach Putzkau. Für den gebürtigen Neukircher inzwischen die Heimatgemeinde. Er und seine Frau haben in Tröbigau einen Hof gekauft.

Schwer, Nachfolger zu finden

Beide Praxisnachfolgen sind Glücksfälle und keinesfalls selbstverständlich. Ein Großteil der Hausärzte in Sachsen geht in den nächsten Jahren in den Ruhestand. Laut Kassenärztlicher Vereinigung werde es schwer, alle Praxen weiterzuführen. Gerade im ländlichen Raum sei es kompliziert, junge Mediziner für die Übernahme einer Hausarztpraxis zu gewinnen, heißt es. Außerdem bemühen sich viele Ärzte relativ spät um einen Nachfolger.

Dr. Biesold in Putzkau machte mit jungen Ärzten nur gute Erfahrungen. Auch Antje Heiser arbeitete während ihrer Facharztausbildung bei ihm. Ein Gewinn für beide Seiten. Die Herangehensweise bei Krankheitsbildern, gezielte Fragen an Patienten, die Einbeziehung neuester Methoden und Forschungsergebnisse – Antje Heiser bereichere die Praxis enorm, sagte Dr. Biesold in einem früheren SZ-Gespräch. Im kommenden Jahr wird er wohl auch von seinem jungen Kollegen lernen. (SZ)