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Hauptturnhalle Zittau offiziell eingeweiht

Mit Schulchor, Saxofon und Politik feiert das Gymnasium seine Sportstätte. Nach den Winterferien hat dort der Sportunterricht begonnen.

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© Matthias Weber

Von Mario Heinke

Zittau. Für einige Minuten hat Lucie Schubert die Aufmerksamkeit der rund einhundert Gäste im neuen Spiegelsaal der Hauptturnhalle allein für sich.. Der Welthit „The Sound of Silence“ (Der Klang der Stille) erklingt aus dem Saxofon und verleiht der offiziellen Eröffnung des Sporthallenneubaus mit der sanierten Hauptturnhalle des Christian-Weise-Gymnasiums in Zittau einen würdigen Rahmen. Als der Applaus endet, sagt der Sächsische Staatsminister für Kultus Christian Piwarz (CDU) auf das Lied eingehend: „Ich hoffe, hier herrscht künftig immer Leben, weniger Stille.“ Piwarz verspricht an diesem Montag, dass der Freistaat weiterhin in Bildung investieren werde, mehr Lehrer einstellen und die Kommunen noch besser unterstützen will.

Landrat Bernd Lange (CDU) würdigte als Bauherr die Arbeit aller Beteiligten bei der Umsetzung des Projektes Hauptturnhalle. Insgesamt flossen 8,1 Millionen Euro in den Bau. Bund, Freistaat, Landkreis und die Stadt Zittau beteiligten sich an der Finanzierung. Bauaufträge in Höhe von 5,1 Millionen Euro gingen dabei an Unternehmen aus dem Landkreis Görlitz. Lange appellierte angesichts der äußerst komfortablen Ausstattung der Hauptturnhalle: „Wir müssen solche Bauvorhaben, bei allen Problemen, die es noch zu lösen gilt, wieder mehr wertschätzen, sonst zieht es uns den Boden unter den Füßen weg.“

Schulleiter Bernd Ebert fand das passende Motto für den Tag: „Freude ist die einfachste Form der Dankbarkeit“ und brachte seine auch mit musikalischer Unterstützung des Schulchors zum Ausdruck. Für Schüler und Lehrer ist der fertiggestellte Bau eine große Erleichterung, denn während der zweijährigen Bauzeit mussten sie für den Sportunterricht auf fünf verschiedene Standorte ausweichen. Seit den Winterferien nutzen sie nun wieder ihre Hauptturnhalle.

Oberbürgermeister Thomas Zenker (Zkm) war vor 25 Jahren selbst Schüler am Christian-Weise-Gymnasium. „Ich werde heute mal einen Ball aufschlagen“, fügte er spontan in sein Grußwort ein und bezeichnete die neue Hauptturnhalle wegen des wieder errichteten, pompösen Portals als „Palast des Sports“. Eingehend auf die ein Jahrzehnt andauernde Standortsuche – neben der Hauptturnhalle waren das Brauereigelände in der Bahnhofstraße und die Weinau im Gespräch – sagte er, dass der Standort am Stadtring wegen der zentralen, schulnahen Lage und der Nachbarschaft zu Theater, Museum und Baugewerkeschule „goldrichtig“ sei. Das Einzige, was er noch vermisse, sei der typische Turnhallengeruch, so der Oberbürgermeister.

Auch der Vereinssport profitiert ab sofort vom Umbau, denn der eingeschobene Neubau der Mehrfeldhalle in den spätklassizistischen Baukörper vergrößerte die Nutzfläche der Hauptturnhalle um rund zwei Drittel auf 3 500 Quadratmeter. „Das entspricht etwa der Fläche eines halben Fußballfeldes“, sagte der Görlitzer Architekt Michael Noack vom gleichnamigen Ingenieurbüro. Er plante und überwachte mit seinem Team die Bauarbeiten und führte 87 Baubesprechungen durch. Er sei stolz, dass es keinen Arbeitsunfall auf der Baustelle gab, so Noack.

Für die Geschichtsbücher überreichte er symbolträchtig einen silberfarbigen Schlüssel an den Schulleiter. Bis zum Jahresende sollen noch die Außenanlagen fertiggestellt werden.