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Harte Rockmusik in den Parksälen

Das Metal-Festival „Break the Silence“ wird 20 Jahre alt. Sechs Bands spielen am Sonnabend im Dippser Kulturzentrum.

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© SZ/Thomas Morgenroth

Von Thomas Morgenroth

Dippoldiswalde. Zwanzig Jahre und kein bisschen leiser: Das vom Dippoldiswalder Verein Zelt veranstaltete Metal-Festival „Break the Silence“ feiert am Sonnabend in den Parksälen mit sechs Bands seinen runden Geburtstag. Wie stets sind dort eher härtere Spielarten der Rockmusik zu erleben, Fans reisen dazu aus ganz Deutschland an, aber auch aus den Nachbarländern wie Tschechien und Polen. „Wir haben sogar aus London eine Reservierung“, freut sich Stefan Ranft, Vorsitzender des Vereins.

Was vielleicht an dem Headliner, also dem Höhepunkt des Abends liegt, an der ursprünglich belgischen, jetzt international besetzten Band Aborted. Sänger Sven de Caluwé beschreibt den Stil der 1995 gegründeten Death-Metal-Combo mit martialischen Worten: „Unser Sound ist so, als würde ein Bulldozer eine Achterbahn niederreißen und eine Milliarde Körper zerschmettern, ohne Reue, Warnung und Bedauern.“ Für Aborted ist das Dippser Festival der Auftakt zu einer größeren Tour mit Sepultura, Kreator und Soilwork.

Stefan Ranft ist froh, dass er Aborted kurzfristig verpflichten konnte. Ursprünglich hatte er die brasilianische Band Ratos de Porao engagiert, die Flyer waren gedruckt und deren Verteilung hatte begonnen, als die Agentur den Vertrag kündigte. „Als Grund wurde die Operation eines Bandmitglieds an der Schulter angegeben“, sagt Ranft. „Wir mussten rasch eine Alternative finden, was nicht einfach war.“

Aborted ist ein adäquater Ersatz für die Südamerikaner. Ranft hofft daher auf ein volles Haus, mehr als zweihundert der fünfhundert Tickets sind bereits über die Internetseite des Festivals bestellt. Zwanzig Euro kostet der Eintritt, im Grunde nicht viel für mindestens sechs Stunden Livemusik. „Die Bands müssen wir ja bezahlen“, betont Ranft, der das Festival mit einem guten Dutzend Helfern ehrenamtlich organisiert und absichert. Auch die Technik, die in bewährter Weise von Gunther Brendels Betasound gestellt wird, kostet Geld, genau wie die Anmietung der Parksäle. „Damit die Rechnung einigermaßen aufgeht, müssen wir etwa 450 Tickets verkaufen“, sagt Ranft. Und wenn nicht? „Dann bezahlen wir den Rest aus der eigenen Tasche.“

Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte des Festivals, das 1997 in Malter seinen Anfang nahm und seit 1998 anfangs jährlich, jetzt im Zweijahresrhythmus, in den Parksälen Dippoldiswalde stattfindet. Bis auf zwei Ausnahmen, eine war in der Kuppelhalle Tharandt, die andere vor zwei Jahren im Kulturhaus Pretzschendorf, weil die Parksäle im Januar 2015 wegen Brandschutzmängeln nicht nutzbar waren.

Am Sonnabend soll nun wieder am angestammten Platz gerockt werden, zum dreizehnten Mal. Mit dabei ist wie fast bei jedem Festival die Nossener Death-Metal-Band Purgatory, deren Gitarrist René Kögel entscheidenden Anteil an der Auswahl der Bands hat. In diesem Jahr bringt er die Black-Metal-Helden von Darkened Nocturn Slaughtercult mit. Deren Split-EP mit Purgatory „The Legion of Chaos“ von 2011, die es damals nur als Vinyl gab, wurde anlässlich des Festivals als CD neu aufgelegt.

Bitterness, II und 5 Stabbed 4 Corpses vervollständigen das Line-up des Festivals in den Parksälen, mit dem es in dem beschaulichen Städtchen mal wieder ein bisschen lauter wird als sonst.

XIII. Festival Break the Silence, Parksäle Dippoldiswalde, 28. Januar, Beginn 18.30 Uhr, Eintritt 20 Euro.

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