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Handwerker vertreiben Kinder

Die Mädchen und Jungen freut das. Denn alle Räume der Kita Pusteblume werden saniert. Die Erzieher nutzen die Veränderung für ein Projekt.

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© André Braun

Von Cathrin Reichelt

Wendishain. Statt Kinder lärmt derzeit der Presslufthammer in der Kindertagesstätte Pusteblume in Wendishain. Vor zwei Wochen sind die Mädchen und Jungen in das Kirchgemeindehaus umgezogen. Mit fast allen Möbeln und Spielsachen. Sie haben den Arbeitern von drei Firmen Platz gemacht, die für einige sicht- und spürbare Veränderungen in der Kita sorgen werden.

Die Pläne dafür gibt es schon seit drei Jahren. Das Fördergeld vom Landratsamt Mittelsachsen aber erst jetzt. Rund 37 000  Euro gibt die Behörde zu den Gesamtkosten von rund 74 0000 Euro dazu.

Im Moment sind die Mitarbeiter der Firma Helmut Rückewoldt Maurer-/Betonbau dabei, den Fußboden aus allen Räumen der Einrichtung zu entfernen. Dessen Sanierung soll für den Einbau einer Fußbodenheizung genutzt werden. „Darüber freuen wir uns. Vor allem die Krippenkinder spielen oft auf dem Fußoden. Das Gebäude ist nicht unterkellert. Dadurch war der Boden kühl“, sagt Kita-Leiterin Ronny Liebau.

Außerdem modernisiert die Firma EGH Hartha die Hausanschlüsse der Kita und die Elektrik im Sanitärraum für die Kindergartenkinder. Dieser wird von der Firma Vosgerau Sanitär und Heizung aus Waldheim mit neuen, kindgerechten Sanitäranlagen ausgestattet. Vor allem für die jüngeren Kindergartenkinder waren die normal großen Toiletten ungeeignet. „Die anschließenden Malerarbeiten übernimmt der Träger der Einrichtung, die Kindervereinigung Leipzig, in eigener Regie“, sagt Harthas Bauamtsleiter Ronald Fischer. Bei der Kindervereinigung war gestern allerdings niemand erreichbar. Die Kitaleiterin bestätigt aber, dass geplant sei, die Räume mit Unterstützung des Hausmeisters und der Eltern vorzurichten.

Zurück zur Natur

Bis zum Jahresende sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein, sodass die 16 Kindergarten- und zwölf Krippenkinder voraussichtlich im Januar kommenden Jahres wieder in die Kita zurückziehen können. Bis dahin müssen sie im Kirchgemeindehaus nur auf wenig verzichten. „Das wurde von der Kindervereinigung mit Unterstützung der Stadt Hartha so hergerichtet, dass es den Ansprüchen einer Kita als Interimslösung entspricht“, sagt Ronald Fischer. Als solche seien die Räume vom Landratsamt auch abgenommen worden.

Die Mädchen und Jungen hätten sich sehr schnell eingewöhnt, meint Ronny Liebau. Zimmer gebe es ebenso viele wie in der Kita. Der größte Unterschied sei, dass im Gemeindehaus noch drei Familien wohnen. Auf die werde, soweit das möglich ist, Rücksicht genommen.

Die Kindergartenkinder konnten nicht jedes Spielzeug mitnehmen. Aus dieser Situation ist ein Projekt entstanden: die spielzeugarme Zeit. Die Mädchen und Jungen sind viel in der Natur, sammeln Eicheln, Kastanien und Früchte, basteln und spielen dann auch mit ihnen. Ein kleines Manko ist der fehlende Garten. Die Größeren können später den an der Kita nutzen. Doch das sei erst günstig, wenn die Abbrucharbeiten der Böden beendet und die Container aus dem Hof verschwunden sind. Für die Krippenkinder soll ein kleines Areal am Kirchgemeindehaus eingezäunt und eine Rutsche sowie ein Sandkasten aufgestellt werden, damit auch sie sich gefahrlos im Freien beschäftigen können.