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Handballer ist jetzt Chef von fast 600 Sportlern

Die Mitglieder des Roßweiner Sportvereins (RSV) haben gewählt. Der neue Vorsitzende  heißt  Jürgen  Krondorf.

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© Dietmar Thomas

Von Heike Heisig

Roßwein. Beim Roßweiner SV werden die Spitzenposten ausgeschrieben. Das ist insofern ungewöhnlich, da es sich um keine gut bezahlten Jobs handelt, sondern um ehrenamtliche Arbeit, für die es bestenfalls ein Dankeschön gibt. Oder eine Ehrenplakette des Landessportbundes. Eine solche hat Wilfried Adolph bekommen. Der langjährige Präsident hatte sich nicht wieder zur Wahl gestellt. Für ihn ist Jürgen Krondorf nachgerückt. Der 66-Jährige selbst gehört dem RSV – beziehungsweise den Vorgängerorganisationen – seit 1962 an.

Krondorfs Herz schlägt für den Handball. Deshalb findet er es besonders schade, dass sich für diese Sportart immer weniger junge Männer begeistern. Das ist auch der Grund dafür, weshalb sich die Spielgemeinschaft Roßwein/Niederstriegis der HSG Muldental zum Ende der Spielsaison aufgelöst hat. „Mit nur noch acht aktiven Spielern aus beiden Orten können wir keine ordentliche Mannschaft aufstellen“, erklärt Jürgen Krondorf. Die verbliebenen Handballer werden eine Spielgemeinschaft mit Pappendorf bilden. Die Kinder und Frauen, die sich dem Handballsport verschrieben haben, gehen als Abteilung im Roßweiner SV auf. Neben der gibt es noch acht weitere Abteilungen: Allgemeine Sportgruppe, Boxen, Fußball, Gymnastik, Kickboxen, Kindersport, Volleyball und Schwimmen. Insgesamt trainieren fast 600 Sportler im Kinder- und Jugendlichen- sowie Erwachsenenbereich beim RSV.

Dass er jetzt Roßweins größten Sportverein leiten soll, davor ist Jürgen Krondorf nicht bange. Immerhin arbeitet er bereits seit mehreren Jahren im Vorstand mit, weiß also genau, welche Aufgaben auf ihn zukommen. In die erste Reihe zu treten, darum habe sich der 66-Jährige wahrlich nicht gedrängelt. Aber es müsse immer jemanden geben, der vorangehe. Daher habe er schließlich zugestimmt und sich für den Vorstandsvorsitz beworben.

Außerdem weiß Krondorf, dass er sich auf die einzelnen Abteilungen verlassen kann, die überwiegend selbstständig ihren Trainings- und Wettkampfbetrieb managen. Ein gutes Beispiel dafür ist der laufende Umbau im Stadion Haßlauer Straße. Der bedeutet vor allem für die Fußballer in der kommenden Saison einige Einschränkungen, Heimspiele müssen etwa auf einem Gastplatz – einem in Döbeln – ausgetragen werden. „Darum haben sich die Fußballer selbst gekümmert“, sagt der neue Präsident. „Das läuft.“

Außer an der Spitze hat es ebenso beim Stellvertreter eine Veränderung ergeben. Neue Vize-Präsidentin ist jetzt Cindy Girbig, die Peter Krause ablöst. Auch er hatte sich nicht wieder zur Wahl gestellt.

www.rossweiner-sv.de