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Hallo Hugo III, hallo Hugo IV!

Mit viel Geheimnistuerei hatte der Dresdner Zoo zwei neue Bewohner angekündigt - am Donnerstag zeigten sich dann zwei rüstige ältere Herren zum ersten Mal der Öffentlichkeit.

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© szo/an

Dresden. Der Zoo darf sich über eine gewichtige Ergänzung seines Bestandes freuen. Seit dem 27. Mai gehören zwei neue Aldabra-Riesenschildkröten zur Dresdner Tierfamilie. Am Donnerstagmittag wurden bei beiden 136 bzw. 176 Kilogramm schweren Exemplare nach reichlich fünfwöchiger Quarantänezeit der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die neuen Riesenschildkröten sind da

Seite heute hat der Zoo zwei neue Bewohner.
Seite heute hat der Zoo zwei neue Bewohner.
Recht geheimnistuerisch war die Vorstellung der Neu-Dresdner angekündigt worden - entsprechend groß war das Medieninteresse. Hier begrüßt Matthias Hendel (3.v.l.), Kurator für Aquaristik und Terraristik des Zoos Dresden, die Pressevertreter.
Recht geheimnistuerisch war die Vorstellung der Neu-Dresdner angekündigt worden - entsprechend groß war das Medieninteresse. Hier begrüßt Matthias Hendel (3.v.l.), Kurator für Aquaristik und Terraristik des Zoos Dresden, die Pressevertreter.
Nur noch Minuten bis zum Lüften des Geheimnisses, ...
Nur noch Minuten bis zum Lüften des Geheimnisses, ...
... das hinter dieser Tür wartet.
... das hinter dieser Tür wartet.
Voilà, die Neuzugänge treten ins Licht der Öffentlichkeit.
Voilà, die Neuzugänge treten ins Licht der Öffentlichkeit.
Es handelt sich um zwei Aldabar-Riesenschildkröten namens Hugo III und Hugo IV, ...
Es handelt sich um zwei Aldabar-Riesenschildkröten namens Hugo III und Hugo IV, ...
... die flankiert von Pflegern sogleich den Weg in ihr neues Gehege antreten. Dort warten schon ihre Artgenossen Hugo I und Hugo II.
... die flankiert von Pflegern sogleich den Weg in ihr neues Gehege antreten. Dort warten schon ihre Artgenossen Hugo I und Hugo II.
Eine der beiden Kisten, in denen die Tiere aus dem italienischen "Parco Faunistico Le Cornelle" in Valbrembo bei Bergamo nach Dresden kamen.
Eine der beiden Kisten, in denen die Tiere aus dem italienischen "Parco Faunistico Le Cornelle" in Valbrembo bei Bergamo nach Dresden kamen.
Die riesigen Tiere hinterlassen bei diesen kleinen Zoobesuchern offenbar einen bleibenden Eindruck.
Die riesigen Tiere hinterlassen bei diesen kleinen Zoobesuchern offenbar einen bleibenden Eindruck.
Im Gleichschritt geht es ins neue Zuhause.
Im Gleichschritt geht es ins neue Zuhause.
Manchmal müssen die Pfleger die Richtung des Spaziergangs ihrer Schützlinge noch ein wenig "justieren".
Manchmal müssen die Pfleger die Richtung des Spaziergangs ihrer Schützlinge noch ein wenig "justieren".
Endlich im Gehege und gleich auf Du und Du ...
Endlich im Gehege und gleich auf Du und Du ...
... mit den Kameras der Fotojournalisten.
... mit den Kameras der Fotojournalisten.
Diese "Besteigung" ist kein Begrüßungs- oder Dominanzritual, auch kein Beispiel für gleichgeschlechtliche Liebe im Tierreich.
Diese "Besteigung" ist kein Begrüßungs- oder Dominanzritual, auch kein Beispiel für gleichgeschlechtliche Liebe im Tierreich.
Vielmehr dauert es bei Schildkröten immer sehr lange, bis sie überhaupt das Geschlecht des anderen erkennen. Es handelt sich also einfach um ein Missverständnis zwischen zwei Schildkrötenmännern, die sich zum ersten Mal über den Weg laufen.
Vielmehr dauert es bei Schildkröten immer sehr lange, bis sie überhaupt das Geschlecht des anderen erkennen. Es handelt sich also einfach um ein Missverständnis zwischen zwei Schildkrötenmännern, die sich zum ersten Mal über den Weg laufen.
Im hintersten Winkel des Geheges beobachtet eine der beiden "alten" Dresdner Riesenschildkröten, ...
Im hintersten Winkel des Geheges beobachtet eine der beiden "alten" Dresdner Riesenschildkröten, ...
... wie nach dem aufregenden Pressetermin endlich wieder Ruhe im Zuhause einzieht.
... wie nach dem aufregenden Pressetermin endlich wieder Ruhe im Zuhause einzieht.

„Hugo III“ (geboren 1949) und „Hugo IV“ (geboren 1945) heißen sie - und sie werden in ihrem Gehege nicht allein sein. Der Zoo besitzt bereits zwei Exemplare dieser Gattung, diese heißen - eigentlich erwartbar - „Hugo I“ und „Hugo II“. Warum die gepanzerten Reptilien so wenig originell benannt wurden, ist nicht bekannt - den Besuchern wird es sowieso egal sein, denn Riesenschildkröten sind laut Matthias Hendel, Kurator für Aquaristik und Terraristik des Zoos Dresden, immer Besuchermagneten - Name hin, Name her.

Die gepanzerten Reptilien gehören mit den Galapagos-Riesenschildkröten zu den größten Landschildkröten der Welt. Nahezu die gesamte natürliche Population lebt auf der Hauptinsel des Atolls Aldabra, das das größte im Indischen Ozean ist. Etwa 100.000 Exemplare gibt es noch.

Dazu kommen etwa 5.000 Exemplare, die über Zoos in der gesamten Welt verstreut sind oder die von Privatpersonen gehalten werden. Die Nachzucht der Tiere in menschlicher Gefangenschaft ist sehr schwierig, auch deshalb freut sich der Zoo ganz besonders über die beiden Männchen, die aus dem Privatzoo „Le Cornelle“ in Valbrembo bei Bergamo nach Dresden gekommen sind.

Für die vier Riesenschildkröten hatte der Zoo ein neues Warmhaus namens „Hugoneum“ geplant, das aber bis jetzt noch nicht realisiert werden konnte - vor allem aus Kostengründen. Wer den vier Schwergewichten also zu einer komfortableren Behausung verhelfen möchte, darf dem Zoo gern eine Spende zukommen lassen. (szo/an)