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Halbzeit an der Curieschule

Seit knapp einem Jahr wird das Gebäude saniert. Bis die Schüler wieder einziehen können, dauert es aber noch.

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© Kristin Richter

Von Frances Scholz

Bautzen. Jeder Stein muss akkurat verlegt werden. David Tischer und Recep Külünk brauchen dafür Augenmaß. Die Hälfte des neuen Weges an der Curieschule haben sie schon geschafft. Seit vier Wochen laufen die Arbeiten im Außengelände der Grundschule im Stadtteil Gesundbrunnen.

Dafür wurde bereits der einstige Hang hinterm Schulhaus abgebaggert. Die großen Erdhaufen lagern derzeit vorm Eingang der Schule. Sie sollen später zum Teil wieder auf dem Hinterhof verfüllt werden. Doch zunächst soll eine richtige Sportanlage entstehen. Die Pläne sehen den Bau eines neuen, elf mal elf Meter großen Bolzplatzes mit vier Toren und zwei Streetballkörben vor. Zudem entstehen hinter der Schule zwei Laufbahnen und eine Sprunggrube. „Demnächst werden die Fundamente für die neuen Spielgeräte gegossen“, sagt Roland Drescher vom Ingenieurbüro Drescher und Böhme, welches den Umbau der Schule plante und nun begleitet.

Die alten Holzspielgeräte wurden bereits abgebaut. Für die Schüler entsteht ein ganz neuer Spielbereich. So soll es eine Seilkonstruktion mit vielen Kletter- und Hangelnetzen geben. Um die 13 Meter hohe Pyramide werden weitere Spielgeräte, wie etwa eine Rutsche und Schaukeln, angeordnet. „Bis zum Winter wollen wir mit den Arbeiten im Außenbereich fertig sein“, sagt Steffi Böhme vom Ingenieurbüro.

Besondere Farbgestaltung

Aber nicht nur draußen auf dem Schulgelände wird alles moderner. Auch im Inneren des Gebäudes tut sich viel. Die Abbrucharbeiten der vergangenen Monate sind geschafft. Die hatten im Oktober vergangenen Jahres begonnen. „Nun laufen die Trockenbauarbeiten und der Maler bereitet die Wände vor, damit sie später gestrichen werden können“, sagt Steffi Böhme. Zudem werden die Elektroleitungen verlegt, die Heizkörper aufgebaut und die Fensterbänke im Schulhaus erneuert. Auch die Toiletten sind fast fertig. „Demnächst werden sie gefliest.“

Die Sanitäranlagen waren damals das Hauptargument vieler Eltern, dass die Grundschule dringend angepackt werden muss. Denn die Toiletten stammten noch aus der Bauzeit von 1985/86. Auch der Großteil der Möbel war mehr als 25 Jahre alt. Die gibt es aber nach der Sanierung nicht mehr. Denn nicht nur die Elektrik, die Heizung und die Fußböden werden erneuert. Die Klassenzimmer und der Hort bekommen moderne Möbel. Vier interaktive Tafeln sollen für mehr Spaß im Unterricht sorgen. Zudem entsteht am Hort ein neuer Sanitärbereich, der zuvor dort fehlte. Außerdem wird im Hort eine kleine Küchenzeile mit Kühlschrank aufgebaut.

Fertigstellung bis zum Schuljahr 2016/17

Etwas Besonderes hat sich die Schulleitung selbst bei der Farbgestaltung der 4 000 Quadratmeter großen Einrichtung überlegt. „Die vier Stockwerke bekommen jeweils ein eigenes Thema“, erklärt Steffi Böhme. Die Schule wollte bei der Farbgestaltung eine Verbindung zu Frédéric Joliot-Curie schaffen. „Da er ein bekannter französischer Physiker war, wählten sie die vier Elemente“, sagt die Ingenieurin. So wird das Untergeschoss das Element Feuer, das Erdgeschoss Wasser, das erste Obergeschoss Erde und das zweite Obergeschoss das Element Luft symbolisieren. „Die Farben sind alle in Naturtönen gewählt, zum Beispiel blau, grau, beige.“ Und vielleicht erhält ein Stockwerk noch ein Bild der Bautzener Silhouette. Auch die Toiletten sollen in dem Farbmuster des jeweiligen Stockwerks gestaltet werden.

Bis die etwa 300 Kinder in ihrer modernen Grundschule lernen können, dauert es allerdings noch eine Weile. „Wir planen bis zum Schuljahr 2016/17 fertig zu sein“, sagt Roland Drescher. So lange lernen die Curieschüler noch in ihrem Ausweichquartier in der Gagarinschule. Die hatte die Stadt extra für rund 200 000 Euro hergerichtet.

Auch in die Curieschule hat die Stadt bereits vor drei Jahren investiert. Damals wurden das Dach und die Fassade komplett erneuert. Jetzt investiert die Stadt mit der Sanierung der Innenräume des Schulgebäudes und den Arbeiten an den Außenanlagen noch einmal fünf Millionen Euro. Dabei rechnet sie mit einer Förderung von einer Million Euro.