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Hagel in Döbeln, Superzelle in Großschirma

Ein kurzes, lokal begrenztes Unwetter hat Schäden große angerichtet. Die Regenmenge binnen kurzer Zeit war enorm.

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© Symbolbild/dpa

Mittelsachsen. Bis zu einem Zentimeter groß waren die Hagelkörner, die am Mittwochmittag in Mockritz vom Himmel gefallen sind. „Es hat etwa zehn Minuten kräftig gehagelt. Die ganzen Blumen in den Balkonkästen sind zerstört“, sagte Brigitte Frust. Zum Teil seien die Körner zunächst liegengeblieben. Deshalb hatte sie Zeit, kurz das Lineal anzuhalten. Ihr Mann Heinz, seines Zeichens Hobby-Meterorologe, ergänzte: „9,9 Liter Niederschlag habe ich in dieser kurzen Zeit gemessen. Das ist ganz schön viel.“

Auch in Döbeln-Masten hat es – anders als in der Innenstadt – einen Hagelschauer gegeben. Mathias Streubel, Inhaber der gleichnamigen Baumschule, sagte: „Glücklicherweise haben die Körner keinen Schaden angerichtet.“

In Mochau gewitterte es sogar bereits am Mittag, wie Altbürgermeister Gunter Weber erzählte. „Hagel gab es nicht. Nur einige große Regentropfen. Aber von denen sind kaum die Fensterscheiben nass geworden.“ Regen könnten er und die Landwirte in der Region durchaus gebrauchen. „Unwetter oder Hagel aber nicht“, so Weber.

Auch die Leisniger Obstbauern konnten zunächst nicht klagen. In der Region habe es bis zum Nachmittag keinen Hagelniederschlag gegeben, so Thomas Seidel, Chef der Leisniger Obstgarten GmbH.

Deutlich schlimmer traf es die Einwohner der mittelsächsischen Stadt Großschirma samt ihres Ortsteils Siebenlehn. Dort entlud sich eine sogenannte Superzelle, wie Bernd März, Fotoreporter und Sturmjäger, schilderte. Fünf Zentimeter große Hagelkörner und Orkanböen sorgten für große Schäden sowie einen flächendeckenden Stromausfall. Straßen wurden zum Teil überflutet. Das Wasser stand bis zu 40 Zentimeter hoch, der Hagel türmte sich bis zu 30 Zentimeter auf. „Der Verkehr kam zum Erliegen“, so März. (DA/sol)