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Haftstrafe für Serieneinbrecher

Beschaffungsprobleme sollen der Grund gewesen sein, warum ein 23-Jähriger mehrfach in Lokale und Wohnungen einbrach.

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Staatsanwalt Tobias Spindler konnte sich noch gut an Hamza R. erinnern. Er hat den 23-jährigen Libyer im November 2016 bei einer Haftprüfung kennengelernt. Da hatte der Mann offensichtlich unter Drogen gestanden, sei nicht ansprechbar gewesen – er nahm Crystal. Am Mittwoch gab es ein Wiedersehen vor dem Amtsgericht Dresden, wo Spindler dem sichtlich frischeren Asylbewerber neun Einbruchdiebstähle vorwarf. In den wenigen Wochen zwischen Anfang September und Mitte November hat der Angeklagte immer wieder mit Steinen Fensterscheiben eingeschlagen, um in Räume einzudringen – eine Taverne in der Ringstraße, ein spanisches Restaurant am Neumarkt, ein weiteres in der St. Petersburger Straße, eine Wohnung und ein indisches Restaurant in der Louisenstraße und dergleichen mehr. Durchs offene Fenster stahl er auch die Geldbörse eines Hostelgastes in der Görlitzer Straße. Einmal, in der der Erlenstraße, flüchtete der Täter aus einer Wohnung, nachdem der Mieter ihn dort überrascht hatte – 340 Euro erbeutete R. dennoch. Ansonsten stahl er Kellnerbörsen, Laptops, Handys und Ähnliches.

Das Schöffengericht hatte mit Spindler und Verteidigerin Ina Becherer ein Strafmaß ausgehandelt. R.s volles Geständnis ersparte vielen Zeugen eine Aussage. Die Beweislage war laut Spindler erdrückend: DNA-Spuren, Fingerabdrücke und Beutefunde. Hamza R., seit 2012 zweimal zu Geldstrafen verurteilt, erhielt nun eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und vier Monaten – und bleibt in Haft.