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Häuser für junge Leute

Das Baugebiet Stadtgärten Kötitzer Straße wächst. An der Grenzstraße ist schon das zweite Richtfest in Sicht.

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© Christian Juppe

Von Ines Scholze-Luft

Coswig. Was, da wird schon Richtfest gefeiert, ist denn überhaupt schon was losgegangen?, fragt ein Coswiger. Er fährt fast jeden Tag vorbei am Neubaugebiet, hat aber bis auf die beim Sturm umgestürzte Informationstafel an der Kötitzer Straße noch nichts gesehen von Baumaschinen und Handwerkern in den künftigen Stadtgärten Kötitzer Straße, wo wilde Pflanzen schon wieder etwas höher stehen.

Grund zur Freude. Das erste Richt- und Rohbaufest im Coswiger Baugebiet Stadtgärten Kötitzer Straße wurde vorige Woche an diesem Einfamilienhaus auf der Grenzstraße gefeiert.
Grund zur Freude. Das erste Richt- und Rohbaufest im Coswiger Baugebiet Stadtgärten Kötitzer Straße wurde vorige Woche an diesem Einfamilienhaus auf der Grenzstraße gefeiert. © Christian Juppe

Wäre der Mann um die Ecke, auf der Grenzstraße, unterwegs gewesen, hätte er beobachten können, wie das Gebäude auf Grundstück 12 Gestalt annimmt. Eines der vier in diesem Areal geplanten Stadthäuser mit Walmdach, die übrigen 14 Einfamilienhäuser entstehen als Kubusbauten.

Der Bautyp Stadtvilla hat es einer Coswiger Familie besonders angetan. Frank Benicke (33), seiner Partnerin Yvonne Ebschner (33) und Töchterchen Emilia Benicke (1). Ihr Haus hat das Rohbau- und Richtfest gerade hinter sich. Als Allererstes im gesamten Baugebiet. Darüber freuen sich die jungen Leute sehr. Und darüber, dass bisher alles so gut funktioniert hat. So kommen sie ihrem Wunsch, in Coswig zu bleiben, Stück um Stück näher. Noch wohnen sie ganz in der Nähe in einer Mietwohnung. Und Frank Benickes Eltern haben in Kötitz ein Haus. Aufgewachsen in Radebeul, gefällt es dem 33-Jährigen in der Nachbarstadt.

Dieses Gefühl teilen er und seine Familie offensichtlich mit vielen anderen. Denn Bauflächen gibt es in Coswig immer weniger. So habe man lange nach eigenem Wohnraum gesucht, erzählt Frank Benicke. Das Gebiet, auf dem jetzt das fast fertige Haus steht, hat er früh im Blick. Dann wird es von der Ökowert GmbH Dresden beworben, der Coswiger setzt sich mit dem Unternehmen in Verbindung. Und der Weg zum eigenen Haus beginnt. Der ist kein Spaziergang.

Es gibt viel zu tun für den Erwerber, sagt der junge Mann. Schließlich sind da auch die kleine Tochter und der Drei-Schicht-Betrieb beim Druckmaschinenhersteller Koenig + Bauer. Der Coswiger arbeitet an der Fernwartungs-Hotline. Begibt sich telefonisch und online weltweit auf Fehlersuche, falls ein Problem auftritt. Kann sich sogar direkt in die Maschinen einlocken. Tüfteln und Organisieren sind ihm also nicht fremd. Beim Hausbau bekommt er in dieser Beziehung ganz spezielle Unterstützung. Denn als Bauherr fungiert das Dresdner Unternehmen Ökowert, das die 20 000 Quadratmeter-Fläche – einst Planeta-Brache – entwickelt. Komfortabel, dass da jemand da ist, der das managt, sagt Frank Benicke. Er spricht auch den Handwerkern ein Lob aus. Fürs zügige und akkurate Arbeiten. Im vergangenen November startet die Planung, im Juli der erste Spatenstich, jetzt lässt sich schon vorstellen, dass neben der großen alten Eiche ein schickes Heim entsteht. Ende Februar ist Übergabe, Umzug Ende April – so lautet der Plan. Und Frank Benicke ist zuversichtlich, dass der eingehalten werden kann.

Auch Sascha Hippe, einer der beiden Ökowert-Geschäftsführer, hat keinen Zweifel an den Zeitvorgaben. Obwohl die Pläne für den Abwasserkanal noch mal geändert wurden. Und nun nicht mehr über die Grenzstraße zur Weinbergstraße, sondern direkt durchs Wohngebiet zur Beethovenstraße entsorgt wird. Das verschiebt den Kanalbaustart zwar, soll aber für die vier Stadthäuser an der Grenzstraße kein Problem sein. Denn die werden unabhängig von den anderen Neubauten in die Grenzstraße eingebunden.

Der neue Kanal soll im Frühjahr 2018 parallel zum Baustart der nächsten Häuser entstehen, mit Erschließungsstraße und anderen Medien. Doch auch 2017 wird sich noch einiges tun. Das nächste Richtfest ist in knapp drei Wochen angekündigt. Mit hoffentlich so vielen Interessenten wie zur Premiere vergangene Woche, sagt der Geschäftsführer. Kurz danach beginnt der dritte Hausbau. Fünf weitere Einfamilienhäuser sind verkauft, der Quadratmeter erschlossenes Land kostet ab 165 Euro. Mit den Mehrfamilienhäusern geht es 2018 los, die ersten vier werden an der Straße Am Güterbahnhof gebaut. Komplett fertig sein soll das Gebiet bis 2023, so Sascha Hippe.

Dann wird es hier 18 neue Einfamilien- und acht Mehrfamilienhäuser geben, und die Ökowert-Firmengruppe hat voraussichtlich 25 bis 26 Millionen Euro in das gesamte Areal investiert.