Merken

Händels Messias erklingt in Bischofswerda

Nach 20 Jahren ist das Oratorium wieder in der Stadt zu hören. Höhepunkt eines Jahres, das Musikfreunden viel bietet – schon am Montag.

Teilen
Folgen
NEU!
© Archivfoto: Steffen Unger

Bischofswerda. In diesem Jahr werden es 200 Jahre, dass die Christuskirche in Bischofswerda geweiht wurde. Anlass für Kantor Samuel Holzhey und den Förderverein Kirchenmusik, auf besondere Weise das Jubiläum zu feiern. „Zu einem Geburtstag gibt es selbstverständlich ein Geburtstagslied. In diesem Fall lag es eigentlich nahe, in der Christuskirche ein „Christusoratorium“ aufzuführen. Und so soll der Höhepunkt in diesem Jahr die Aufführung des Messias von Georg Friedrich Händel am 10. Juni sein“, schreiben Vereinsvorsitzende Ingrid Hadamus und Samuel Holzhey in einem gemeinsamen Vorwort zum kirchenmusikalischen Programm 2018.

Rund 100 Sänger der Kantoreien aus Bischofswerda und Kamenz, Solisten und Instrumentalisten werden das anspruchsvolle Oratorium interpretieren. „Es gibt sehr viel Text zu lernen“, sagt Samuel Holzhey. Geprobt wird bereits seit vergangenem Jahr. Zu den Adventskonzerten waren schon kleinere Stücke zu hören. Händels „Messias“ passt zur Christuskirche. Er beschreibt das Neue Testament von der Geburt bis zur Kreuzigung und Auferstehung Jesu, die Himmelfahrt und die Offenbarung des Johannes. Zuletzt wurde das etwa zweieinhalbstündige Werk vor rund 20 Jahren in Bischofswerda unter Leitung des damaligen Kantors Winfried Vetter aufgeführt. Karten für zwölf Euro, ermäßigt neun Euro, verkaufen das evangelisch-lutherische Pfarramt, die Wohngalerie Svarovsky und die Buchhandlung Heinrich.

Zu den Neuheiten des Jahresprogramms gehören ein Konzert mit dem Kammerorchester Da Ponte aus Berlin am 26. Juli und der Auftritt des Mädelchores Saalfeld am 3. Oktober, beides in der Christuskirche. Am 25. August ist Bischofswerda Gastgeber des Chortreffens des Kirchenbezirkes. Hinzu kommen traditionelle Veranstaltungen wie die Serenade im Garten des Diakonischen Altenpflegeheimes am 24. Juni, die 15. Bischofswerdaer Orgelnacht am 30. Oktober sowie mehrere Konzerte im Advent, darunter ein Benefizkonzert für die Goldbacher Kirche, deren Turm saniert werden muss (die SZ berichtete).

Das kulturelle Leben in Bischofswerda wäre um vieles ärmer, würde es dieses Konzertangebot nicht geben. Die Veranstaltungen strahlen aus auf die Region, sagt Samuel Holzhey. Im Kirchenbezirk genießen die Veranstaltungen einen guten Ruf, weil sie ein hohes Niveau haben. Die Konzerte werden ergänzend zur normalen kirchlichen Arbeit durchgeführt. 35 Frauen und Männer singen im Kirchenchor. Hinzu kommt der gemeinsame Posaunenchor der Bischofswerdaer und Putzkauer Kirchgemeinden mit über 30 Mitgliedern. Kantor Holzhey betreut außerdem zwei Kinderchöre und den im Jahr 2017 gegründeten Jugendchor, dem zurzeit zwölf Mädchen ab der fünften Klasse angehören.

Der Förderverein Kirchenmusik zählt rund 60 Mitglieder. Sie unterstützen die Konzertreihe finanziell, aber auch inhaltlich, indem sie Vorschläge machen. Am Montag, 7. Mai, trifft sich der Verein 19 Uhr zu seiner Jahreshauptversammlung im Kirchgemeindehaus. Gäste sind herzlich willkommen. Ebenso zum anschließenden Konzert bei Kerzenschein in der Christuskirche. Kerstin Auerbach (Alt) und Bettina Stange (Orgel) interpretieren ab 20 Uhr Werke der Frühromantik – eben der Epoche, in der die Stadtbild prägende Christuskirche nach den Plänen des sächsischen Hofbaumeister Thormeyer errichtet wurde. Der Eintritt ist frei. (SZ/ir)