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Gute Neuigkeiten für den Schillerplatz

Mehrere Läden mussten schließen. Nun zieht dort neues Leben ein.

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© René Meinig

Von Kay Haufe

Noch am Mittwoch stapeln sich die Kisten im Laden in der Hüblerstraße 2. Fieberhaft räumt Evelyn Thiemann mit ihrem Mann und Sohn die Regale mit Kosmetiktiegeln und Parfümflakons ein. Ihnen bleiben nur noch einige Stunden, denn pünktlich am 1. Dezember soll ihre neue Filiale am Schillerplatz öffnen.

Für das Familienunternehmen Parfümerie Thiemann aus Bautzen ist es das vierte Geschäft in Dresden. Bisher sind sie in den großen Einkaufszentren Elbepark und Altmarkt-Galerie sowie auf der Hauptstraße vertreten. „Der Schillerplatz hat ein besonderes Flair. Zudem gab es an unserem Standort vorher bereits zwei Parfümerien, die ihre Kundschaft hatten“, sagt Evelyn Thieman.

Sie weiß, dass mit Douglas die Konkurrenz gleich nebenan in der Schillergalerie ansässig ist. „Aber wir bieten ein anderes Sortiment und spezielle Marken, die es in Deutschland nur selten gibt“, sagt die Einzelhändlerin. Darunter Aqua di Parma oder Widian, ein orientalischer Duft aus dem Oman. „Zudem liegt unser Schwerpunkt auch auf der Beratung.

Unsere Verkäuferinnen werden gezielt zu den Produkten geschult“, so Thiemann. Drei neue Mitarbeiter stellt sie für die neue Filiale ein. Als Leiterin hat sich eine Kollegin aus Hauptstraßen-Filiale qualifiziert. Da der Laden bereits ein besonderes Gesicht in Beige-Schwarz hatte, mussten Thiemanns nur noch Regale anfertigen lassen und neu dekorieren. Rund 30 000 Euro haben Thiemanns in den Ausbau investiert. Ab Januar sind auch Kosmetikbehandlungen geplant.

Eine weitere Neuerung betrifft den Bio-markt Podemus, gleich gegenüber der neuen Parfümerie. Schon lange suchte Geschäftsführer Bernhard Probst eine Möglichkeit, das Geschäft zu erweitern. Denn auf den 180 Quadratmetern kann er bisher nur die Hälfte des Sortimentes anbieten, was er in den anderen Podemus-Filialen hat. „Mit dem ehemaligen Fotoladen haben wir nun das benachbarte Geschäft mieten können, was perfekt ist“, sagt Probst.

In der ersten Januarwoche 2017 werden die letzten Bio-Waren verkauft, danach schließt der Laden zum Umbau. Bis Ende Februar kommt neuer Fußboden inklusive einer Heizung rein. „Die Wärme von unten wirkt sich ganz entscheidend auf den Krankenstand der Mitarbeiter aus, der deutlich sinkt“, sagt der Biobauer. Es entstehen auch breitere Gänge, bevor der Supermarkt mit 360 Quadratmetern Verkaufsfläche und großem Sortiment wieder öffnet. Dann wird auch die Führung durch den Laden eine andere sein. Der Eingang bleibt wie gehabt, der Ausgang wird in das ehemalige Fotogeschäft verlegt. Rund 200 000 Euro lässt sich das Probst kosten.

Acht Märkte betreibt er mittlerweile in Dresden, alle laufen gut, sagt er. Der Anteil des Fleisches von seinem eigenen Hof beträgt nur noch 7,5 Prozent, so gefragt ist ökologisch korrekt erzeugte Ware. Der Rest kommt von Biobauernhöfen aus der Region, Schweinefleisch meist aus der Lausitz, Rindfleisch von 60 Lieferanten zwischen Zittau und Vogtland. Seine Mitarbeiter geben den Kunden auch gern Tipps zur Zubereitung.

Wenn Besucher des Schillerplatzes nun zum Weihnachtseinkauf kommen, blicken sie nur noch in wenige leere Schaufenster. Schnell haben sich neue Interessenten für die geschlossenen Läden gefunden. „Die Dynamik ist hier eine besondere“, sagt Stefan Kreuzer, der Vorsitzende des Gewerbevereins. Positive Signale kamen zum Beispiel vom Café Toscana, was dieses Jahr komplett erneuert wurde. Die Gäste nutzen den Besuch auch, um danach bummeln und einkaufen zu gehen. So bleibt der Schillerplatz eines der beliebtesten Stadtteilzentren Dresdens.