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Gute Geschäfte nach Weihnachten

Als „Experiment“ wollte die Werbegemeinschaft Innenstadt den 27. Dezember als verkaufsoffenen Sonntag testen. Und?

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© Sebastian Schultz

Von Britta Veltzke, Sebastian Schultz und Eric Weser

Riesa. Munteres Treiben in der Elbgalerie und im Riesapark, reges Begängnis auf dem Boulevard. Kurzum, es war richtig was los beim gestrigen Einkaufssonntag. Tausende Menschen nutzten die Gelegenheit, Riesas Geschäfte unmittelbar nach den Weihnachtstagen aufzusuchen. Er sei „positiv überrascht“, wie viele Menschen die Gelegenheit zum verkaufsoffenen Sonntag nutzen, resümierte Andree Schittko, Center-Manager der Elbgalerie und Vorsitzender des Vereins Werbegemeinschaft Innenstadt Riesa (WIR). Den verkaufsoffenen Sonntag direkt nach Weihnachten bezeichnete er als „gelungenes Experiment.“

Bärbel Jacob, Thalia, Hauptstraße: „Ich bin sehr überrascht von dem Andrang. Da viele Leute von weiter weg ihre Familien hier besucht haben, gingen sächsische Produkte besonders gut. Es gab sogar Kunden, die unverhofft ein Geschenk erhalten haben und schn
Bärbel Jacob, Thalia, Hauptstraße: „Ich bin sehr überrascht von dem Andrang. Da viele Leute von weiter weg ihre Familien hier besucht haben, gingen sächsische Produkte besonders gut. Es gab sogar Kunden, die unverhofft ein Geschenk erhalten haben und schn © Sebastian Schultz
Karolin Müller, Chelsea, Riesapark: „Etwas verwundert bin ich schon, dass heute so viel los ist. Wahrscheinlich sind auch viele Leute über die Feiertage zu Besuch da und nutzen die Möglichkeit, heute hier zu shoppen. Es kam viel Laufkundschaft. Aber ich b
Karolin Müller, Chelsea, Riesapark: „Etwas verwundert bin ich schon, dass heute so viel los ist. Wahrscheinlich sind auch viele Leute über die Feiertage zu Besuch da und nutzen die Möglichkeit, heute hier zu shoppen. Es kam viel Laufkundschaft. Aber ich b © Sebastian Schultz
Madlen Breitsprecher, belissimo, Riesapark: „Ein verkaufsoffener Sonntag direkt nach Weihnachten ist eher ungewöhnlich. Ich war sehr gespannt, was mich erwartet und bin positiv überrascht. Es gibt sogar Kunden, die auch jetzt noch nach Weihnachtsgeschenke
Madlen Breitsprecher, belissimo, Riesapark: „Ein verkaufsoffener Sonntag direkt nach Weihnachten ist eher ungewöhnlich. Ich war sehr gespannt, was mich erwartet und bin positiv überrascht. Es gibt sogar Kunden, die auch jetzt noch nach Weihnachtsgeschenke © Sebastian Schultz

Uneinigkeit über den 27. Dezember als Einkaufssonntag hatte es im Vorfeld seit fast einem Jahr gegeben: Im Februar hatte der Stadtrat die Aktionstage auf Empfehlung des WIR e.V. festgelegt. Gegen die Ladenöffnungen an Sonntagen stimmten die Stadträte der Linken. Der WIR e. V. – damals noch unter Führung von Annett Margenberg – wollte den Sonntag hingegen als eine Art Experiment testen. Zuvor war in dem Händlerverein intern kontrovers über den Termin diskutiert worden, vor allem wegen der Verkäuferinnen, die ohnehin im Weihnachtsgeschäft schon viel zu tun haben. Letztlich fand sich eine Mehrheit zugunsten der Ladenöffnung. Der Verein erhoffte sich, dass die Kunden nach den gemütlichen Feiertagen daheim den Sonntag nutzen, um Gutscheine einzulösen und Geldgeschenke in der Stadt auszugeben.

Rechnung scheint aufgegangen zu sein

Allem Anschein nach ging diese Rechnung auf. Insbesondere beim Elektronik-Händler Media-Markt lief in der Elbgalerie das Geschäft, so Händler-Vertreter Andree Schittko. Aber auch andere Läden in seinem Haus seien zufrieden gewesen, so der Center-Manager. Die Umsätze seien gut.

Auch im Riesapark wertete das Center-Management den gestrigen Einkaufssonntag als Erfolg. Zu den Wermutstropfen habe jedoch gehört, dass der Elektronik-Händler Medimax und das SB-Warenhaus Real ihre Pforten geschlossen hielten. Das habe bei vielen Besuchern für offene Unmutsbekundungen gesorgt, hieß es weiter von der Centerleitung. Und auch in der Innenstadt gab es Kritik. Dass vereinzelte Geschäfte an der Hauptstraße nicht geöffnet hatten, sei zwar grundsätzlich der Entscheidung der Inhaber überlassen, so WIR-Chef Andree Schittko. Für das Image der Stadt sei das aber „nicht schön“. Viele Besucher hätten aufgrund der Werbung eine komplett geöffnete Ladenzeile erwartet.

Verständnis gab es gestern für das Verkaufspersonal, das gleich nach Weihnachten wieder arbeiten musste. „Für die Verkäuferinnen und Verkäufer ist das sicher anstrengend. Aber wir wollen ja alle leben und überleben“, hieß es aus dem Centermanagement des Riesaparks.