Merken

Grünes Licht für Lausche-Aussichtspunkt

Das gesamte Plateau wird aufgewertet. Für das Projekt wird sogar ein Hubschrauber gebraucht.

Teilen
Folgen
© Wolfgang Wittchen

Von Holger Gutte

Waltersdorf. Eine Wanderung auf den höchsten Berg des Zittauer Gebirges wird sich bald noch mehr lohnen. Der Weg für die Neugestaltung und damit einer wesentlichen Aufwertung des Lauschegipfels in Waltersdorf ist frei. Einstimmig haben die Großschönauer Gemeinderäte auf ihrer jüngsten Sitzung dem Entwurfsplan für das Projekt zugestimmt. Demnach kann nun, wie geplant, nicht nur eine Aussichtsplattform errichtet, sondern auch das Gipfelplateau teilweise neu gestaltet werden. Bürgermeister Frank Peuker (SPD) ist froh, dass sich die umfangreichen Verhandlungen mit Umweltbehörden, der Deutschen Funkturm GmbH, der Stadt Zittau, der tschechischen Seite und den Amateurfunkern gelohnt haben und das Projekt nun nach einer grundsätzlichen Ansage zur Förderfähigkeit möglich ist.

Mit der geplanten Aussichtsplattform am umbauten Sendemasten wird die noch schöner.
Mit der geplanten Aussichtsplattform am umbauten Sendemasten wird die noch schöner. © Gestaltung/Zeichnung:Reimann/IB Risch

Der bestehende Sendemast wird mit einer Stahlkonstruktion, die mit Natursteinen verkleidet wird, so umbaut, dass auf einer Höhe von neun Metern eine Aussichtsplattform errichtet werden kann. Sie ist überdacht. Da der Sendemast nicht an der höchsten Stelle des Gipfels steht, befindet sich die Aussichtsplattform bei etwa 800 Metern.

Auf dem Plateau wird außerdem das alte Technikgebäude abgerissen. Das andere Gebäude soll dafür so umgebaut werden, dass hierin die Technikstation und separat auch eine Schutzhütte für Wanderer eingerichtet werden kann. Gerade Letzteres haben in der Vergangenheit Wanderer vermisst. Zudem sollen die Treppen in Ordnung gebracht werden. Geplant ist ebenso ein Informationssystem für Ausflügler. Anders als geplant, werden allerdings auf dem Dach der Schutzhütte keine weiteren Sitzgelegenheiten errichtet. Das Dach wird nun stattdessen begrünt. „Es wird trotzdem auf dem Gipfelplateau genügend Sitzgelegenheiten geben“, schilderte Bauamtsleiter Markus Hummel auf der Gemeinderatssitzung.

Die Gesamtkosten für die Aufwertung des Lauschegipfels in Waltersdorf betragen rund 716 000 Euro. Mit 90 Prozent der Kosten kann die Gemeinde mit Fördermitteln rechnen. Die Finanzierung der notwendigen zehn Prozent an Eigenmitteln ist gesichert, berichtete der Bürgermeister. Die Förderfähigkeit ist für Großschönauer allerdings mit einer Auflage verbunden. Die Gemeinde muss Eigentümer des betreffenden Flurstückes sein oder einen Erbbaurechtsvertrag dafür abschließen. Zittaus Stadträte haben einem Erbbaurechtsvertrag mit Großschönau über das Gelände vom Lauschegipfel über 50 Jahre mit der Option auf eine Verlängerung um weitere 30 Jahre bereits zugestimmt.

Die Auflagen des Naturschutzes für das Projekt sind hoch. Ein Befahren des Weges darf auch für die Bauarbeiten nur mit einem kleinen Fahrzeug und so schonend wie möglich erfolgen. Deshalb gibt es für den Aufbau des Aussichtspunktes eine besondere Lösung. Laut Planung erfolgt dessen Aufbau wie bei einem Stabilbaukasten oder Lego-System. Nur so kann er ohne Kran errichtet werden. Denn der Einsatz eines Kranes wird auf der Lausche nicht genehmigt. Die Montage muss per Hand erfolgen. Auch die Frage, wie die Bauteile auf den Berg kommen, ist geklärt. Dabei greift die Gemeinde den Vorschlag der Bauaufsichtsbehörde auf. Ein Hubschrauber soll die Bauteile auf die Lausche und Bauschutt wieder runterbringen.

In Abstimmung mit der Deutschen Funkturm GmbH soll der Bau der Aussichtsplattform schon 2018 realisiert werden. Von den Gemeinderäten ist der Bürgermeister beauftragt, die erforderlichen Baugenehmigungsverfahren für das Projekt einzuleiten. Weil im Doppelhaushalt von Großschönau dafür 30 000 Euro weniger berücksichtigt wurden, soll nun eine Umverteilung erfolgen. Eventuell könnte ein anderes Bauprojekt, dass schon zeitlich nicht mehr durchführbar ist, um ein Jahr verschoben werden. „Es ist ein ehrgeiziges Ziel, mit dem am Ende der Naturpark Zittauer Gebirge einen besonderen Aussichtspunkt erhält“, sagt Frank Peuker.