Merken

Grünes Klassenzimmer im Tafelgarten

Die Pirnaer Anlage lud zum Tag der offenen Tür ein. Arbeitslose pflegen die Beete. Die Ernte kommt Bedürftigen zugute.

Teilen
Folgen
© Foto: privat

Von Mareike Huisinga

Pirna. Die gepflegte Gartenanlage an der Gottleuba nahe der Musikschule Sächsische Schweiz ist immer wieder ein Hingucker. Nicht nur, dass das Auge sich an den bunten Blumen in den Rabatten erfreut. Die Ernte von den Gemüsebeeten kommt obendrein der Pirnaer Tafel zugute.

Zum Tag des offenen Tafelgartens am 12. September kamen viele Gäste, zudem waren zahlreiche Schulklassen aus Pirna und Umgebung eingeladen worden. Für die Schüler gab es verschiedene Angebote wie zum Beispiel ein „Grünes Klassenzimmer“. Sie konnten Pflanzen eintopfen, an der Bastelstraße mit Naturmaterialien arbeiten oder ihre Sinne in der Greif- und Fühlkiste sowie auf dem Barfußweg testen.

Verantwortlich für die Anlage ist das Berufsbildungswerk des Vereins Sächsischer Garten-, Landschafts- und Wasserbau Borthen. Der Tafelgarten wird durch eine sogenannte Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung bewirtschaftet, das heißt, zwölf Teilnehmer halten ihn in Ordnung, erklärt Beate Wober, Assistentin der Geschäftsführung. „Bedürftige helfen somit Bedürftigen“, so Wober.

In den vergangenen Jahren machten die zwölf das städtische Grundstück urbar. Sie säen und pflanzen die verschiedensten Arten von Gemüse, Kräutern und Blumen. Von der Aussaat beziehungsweise Pflanzung bis hin zur Ernte sorgen sie so für frisches Gemüse zur kostenlosen Abgabe an die Pirnaer Tafel. Umgekehrt profitieren die fleißigen Gärtner ebenso von der Maßnahme. „Sie haben einen sinnvollen Tagesinhalt, schaffen Nützliches und werden wieder an Pünktlichkeit und kollektives Verhalten herangeführt“, erklärt Beate Wober. Das alles solle zur Stärkung des Selbstbewusstseins beitragen und sie zur Arbeitsfindung ermutigen.

Der Tafelgarten und Naturschaupark, An der Gottleuba 2 in Pirna, kann Montag bis Freitag von 9 bis 14 Uhr besichtigt werden.