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Grüne fordern Suchttherapie im neuen Gefängnis

Die JVA Zeithain verfügt über eine einzigartige Station für Crystal-Abhängige. Damit soll nach dem Umzug Schluss sein.

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© Sebastian Schultz

Zeithain. Die Suchttherapiestation der Justizvollzugsanstalt Zeithain (JVA) soll nach deren voraussichtlicher Schließung Ende 2019 nicht mit an den neuen Standort nach Zwickau ziehen, sondern an die JVA Torgau wechseln. Damit gäbe es weiterhin nur eine JVA in Sachsen, in der eine stationäre Suchttherapie angeboten werde. „Dieses Vorgehen der Staatsregierung ist fahrlässig und unverantwortlich“, erklärte die Landtagsabgeordnete Katja Meier (Grüne). Sie fordert eine solche Station auch in dem neuen gemeinsamen Gefängnis von Sachsen und Thüringen in Zwickau. „Suchttherapie muss Teil des Strafvollzugs sein, nur so ist eine Auseinandersetzung mit der Straftat zielführend“, so Katja Meier. Von den etwa 3 600 Strafgefangenen in Sachsen sollen bis zu 900 abhängig von Crystal Meth sein. Im Gegensatz dazu wirken die Therapie-Plätze hinter Gittern bescheiden: In dem Zeithainer Programm gibt es derzeit Platz für 20 Gefangene, die Station wurde im Juni 2014 als bundesweit erste Suchttherapiestation für methamphetaminabhängige („Crystal“) Gefangene eröffnet. Das neue Gefängnis in Zwickau ist wie das Zeithainer für Männer mit Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren gedacht und soll Ende 2019 fertig sein. 450 der insgesamt 820 Haftplätze sollen Inhaftierten aus Sachsen und 370 Thüringern vorbehalten sein. Die Kosten von rund 150 Millionen Euro werden anteilig finanziert. Auch die etwa 360 Bediensteten sollen aus beiden Bundesländern stammen. In Zeithain gibt es derzeit 400 Haftplätze. (SZ/dpa)