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Grün wie die Hoffnung

Die Besucher des Bauernmarktes müssen die Umleitungen in Kauf nehmen. Dafür bekommen sie Neues wie ein Altartuch zu sehen.

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© Dietmar Thomas

Von Heike Heisig

Leisnig/Klosterbuch. Seit Dienstag ist die Straße zwischen Leisnig und Klosterbuch voll gesperrt, obwohl zumindest am Mittwochvormittag noch kein Bauarbeiter auf der Strecke zu sehen war. Von Umleitungen betroffen sind aber nicht nur Pendler, sondern auch Patienten, Kunden und Anwohner (DA berichtete). Sie alle hat die Sperrung genauso überrascht wie die Mitglieder des Fördervereins Kloster Buch. Sie erwarten am Sonnabend mehrere Tausend Besucher zum Frühlingsbauernmarkt. „Diese kommen um die Sperrung nicht umhin“, sagte Vorstandschef Heiner Stephan nach einer Beratung mit Baubeteiligten am Mittwoch. Der Vorsitzende hatte noch auf eine Ausnahmeregelung für das Wochenende spekuliert.

„Wir werden auf die veränderte Anfahrt auf unserer Internet-Seite hinweisen“, so Stephan. Gästen, die aus Richtung Grimma und Colditz anreisen, empfiehlt er, gleich Minkwitz anzusteuern und über Paudritzsch/Pflegeheim ins Kloster zu kommen. Die Straßenverhältnisse seien vergleichbar.

Bei ihrer Anreise umplanen müssen sicher auch einige Händler, die aus ganz Sachsen und darüber hinaus ins Kloster kommen. Rund 80 Direktvermarkter mischen beim April-Bauernmarkt mit. Einige lassen sich bei der Arbeit sogar über die Schulter schauen. Dazu gehören Schmied Klaus-Dieter Reißmann, Spinnerin Rita Reißmann und Handwerker Jörg Senf, der in der Textilwerkstatt an einem historischen Webstuhl zu erleben sein wird. Senf hat beim Bauernmarkt im März dem Team des Fördervereins Kloster Buch ein selbst hergestelltes grünes Antependium übergeben. Das ist ein Altartuch, das die Förderer zu solchen Gelegenheiten wie dem Bauernmarkt auflegen werden.

Zu sehen ist das Antependium am Sonnabend zum Beispiel bei dem um 12  Uhr beginnenden Mittagsgebet. „Ein solches bietet Pfarrer Lutz Behrisch seit inzwischen drei Jahren an“, sagt Sabine Patzelt vom Förderverein Kloster Buch.

Solche Altartücher gibt es schon seit Jahrhunderten. Die Christen benutzen unterschiedliche Farben für die verschiedenen Zeiten im Jahreskreis und Feiertage wie Weihnachten und Ostern. „Grün steht außerdem für die Hoffnung und die aufgehende Saat“, so Sabine Patzelt. Sie hat sich nach Erhalt des Tuches mithilfe von Jörg Senf mit diesen kirchlichen Gepflogenheiten beschäftigt. „Wir sind für solche Hinweise, die sich auch auf klösterliche Traditionen beziehen, sehr dankbar.“ Insgesamt bezeichnet Sabine Patzelt die Zusammenarbeit mit den örtlichen Kirchgemeinden als gut. In der geweihten Gutskapelle gibt es seit Jahren wieder Taufen und Trauungen – allerdings könnten es nach dem Geschmack der Förderer durchaus mehr sein als zwei oder drei im Jahr.

Bauernmarkt: Sonnabend 9 bis 15 Uhr im Kloster Buch