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Großwelkaer Blutbuche gefällt

Der über 100 Jahre alte Baum war von einem Pilz befallen. Im Ortsbild klafft nun eine Lücke. Anwohner stimmt das traurig.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Großwelka. Seit Dienstag existiert die alte Blutbuche von Großwelka nur noch in der Erinnerung von Wilfried Wanz. Der Anwohner denkt mit ein wenig Wehmut daran zurück, wie er sich all die Jahre an den dunkelroten Blättern des stattlichen Baumes erfreute, der ganz in der Nähe seines Hauses stand. Vor allem, wenn die Sonne darauf schien, sei das eine richtige Pracht gewesen. Es sei schon sehr zu bedauern, dass der nach seiner Schätzung mindestens 110 Jahre alte Baum nun gefällt werden musste, wodurch eine große Lücke im Dorfbild entstanden sei. Rein äußerlich habe er noch ganz gesund ausgesehen.

Doch Kerstin Träger von der Beteiligungs- und Betriebsgesellschaft (BBB) weiß, dass dies nicht mehr der Fall war. Bei regelmäßigen Inspektionsgängen wurde festgestellt, dass der mächtige Baum von einem Pilz befallen war. „Der Riesenporling hatte seinen Pilzfruchtkörper im gesamten Wurzelbereich ausgebreitet, wodurch die Wurzeln stark angegriffen waren“, sagt sie.

Risse in der Rinde

Beim genauen Hinschauen habe man feststellen können, dass in der Rinde bereits ein Riss sichtbar wurde. Geschwülste hatten sich wie ein Krebsgeschwür um die Äste gelegt. Alles in allem sei der Zustand besorgniserregend gewesen, da die Verkehrs- und Standsicherheit nicht mehr gegeben war. „Früher oder später hätte der Baum umfallen können“, sagt Kerstin Träger. Also sei es notwendig gewesen, zu handeln, ehe Menschen oder Immobilien hätten zu Schaden kommen können. Am Montag rückten Mitarbeiter der Firma Baumdienst Knorre an, um zunächst die größeren Äste abzusägen und abzutransportieren. Am Dienstag wurde dann der übrig gebliebene große Stamm in einem Stück zu Fall gebracht und per Autokran auf einen Tieflader verladen.

Wie Kerstin Träger sagt, kontrollieren Mitarbeiter der BBB regelmäßig die Bäume im Stadtgebiet. Die Ergebnisse ihrer Inspektionsgänge werden in das sogenannte Baumkataster eingetragen, sodass man auf Problemfälle ein besonderes Augenmerk richten kann. Blutbuchen können übrigens bis zu 30 Meter hoch und im Normalfall rund 200 Jahre alt werden.