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Großübung an der Biogasanlage

Was wäre, wenn unkontrolliert Gas austreten würde? Über 50 Feuerwehrleute aus der Region wollten es Freitagabend in Geißmannsdorf wissen.

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© Rico Löb

Geißmannsdorf. Großalarm am Freitagabend in Geißmannsdorf: Alle sechs Bischofswerdaer Ortsfeuerwehren sowie die Kameraden aus Rammenau und Frankenthal werden aufs Betriebsgelände der Agrar GmbH gerufen. Das angenommene Szenario: Aus der Biogasanlage tritt unkontrolliert Gas aus.

Die Bilder der Feuerwehrübung

Um das Ausmaß der Havarie zu begrenzen, sind an diesem Abend 53 Feuerwehrleute im Einsatz. Matthias Jürich, Ortswehrleiter in Geißmannsdorf, koordiniert die Maßnahmen. Feuerwehrleute nehmen Messungen, legen Schutzanzüge an, versuchen mittels künstlich erzeugtem Wassernebel die angenommene Gaswolke niederzudrücken. Das dafür benötigte Wasser kommt aus Tanklöschwagen sowie aus dem Löschteich am Geißmannsdorfer Gerätehaus. Dafür müssen die Kameraden eine rund 300 Meter lange Leitung aufbauen. Jeder Handgriff sitzt; das Zusammenwirken der einzelnen Ortswehren, die mehrmals im Jahr gemeinsam trainieren, klappt. Im Ernstfall würden die Feuerwehrleute das Leck an der Anlage suchen und es abdichten, sagt Gemeindewehrleiter Hans-Jörg Mehnert. Je nach Größe der Havarie müsste anschließend gegebenenfalls auch noch eine Fachfirma ran.

Biogas für Strom im Krankenhaus

Mit der Biogasanlage produziert der Geißmannsdorfer Agrarbetrieb Strom. Die dabei anfallende Wärme verkauft er ans Krankenhaus Bischofswerda. Die Anlage wurde 2013 in Betrieb genommen. Sie arbeitet auf dem aktuellen Stand der Technik. Dazu gehören auch regelmäßige Messungen durch den Betrieb selbst. Geschäftsführer Mario Voigt hatte sofort zugestimmt, als er von Wehrleiter Matthias Jürich wegen der Übung gefragt wurde. Sie gibt ihm Sicherheit. „Für mich ist vor allem wichtig, dass die Feuerwehrleute die Gegebenheiten vor Ort kennen, falls doch mal was passieren sollte“, sagt der Landwirt. Größere Risiken als die Biogasanlagen birgt aus seiner Sicht das Strohlager. (szo/ir)