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Großer Tag für kleine Imker

Das Kinderhaus Zwergenland bekommt ein eigenes Bienenvolk. Zwei Jahre wurde dieser besondere Moment vorbereitet.

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© Klaus-Dieter Brühl

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Hauke, Niklas und die beiden Leons haben es gut: Im Gegensatz zu den anderen tragen sie heute lange Hosen. Deshalb wird ihnen eine ganz besondere Ehre zuteil: Sie dürfen in kleine Imkeranzüge mit putzigen Handschuhen schlüpfen. Und ganz nah an die Bienenbeute ihres Kinderhauses Zwergenland in Skäßchen herankommen. Imker Mirko Päpscheck, heute 32 Jahre alt, war selbst mal Kindergartenkind in ihrer Einrichtung. Der Hobbyimker schenkt dem Zwergenland aus alter Verbundenheit ein Bienenvolk. Die Beute steht zwar aus Sicherheitsgründen in seinem Skäßchener Privatgarten. Doch die Kita-Kinder dürfen ihre Bienen jederzeit besuchen.

Die etwa 20 000 Tiere sind diesen Morgen ebenso aufgeregt wie die Kinder der Schmetterlings- und Käfergruppe. Von seinem jetzigen Wohnort Schönfeld brachte Päpscheck die Magazinbeute nach Skäßchen – schon das war Stress für die Tiere. „Hört ihr, wie es summt?“ fragt der Imker und lässt die Jungs nahe heran. Nun müssen die Bienen noch umziehen in eine andere Beute mit der Aufschrift Zwerge, die die Kinder im Frühjahr bunt anmalten. Da schwirren sie nun ganz aufgeregt und müssen sich neu einfliegen. Imker Päpscheck pustet Rainfarn-Rauch mit dem Smoker in die Luft. Das beruhigt die Insekten.

Königin mit Nummer 34

„Wir haben dieses Ereignis schon zwei Jahre vorbereitet“, erzählt Kita-Leiterin Silvia Laurisch. Mirko Päpschek war mehrfach da und brachte einen Schaukasten in die Einrichtung mit. Um zu erzählen, warum Bienen wichtig sind: Nicht nur für den Honig, sondern auch für die Bestäubung von Bäumen und Blumen. Dann hörten die Kinder, was es alles für Bienen gibt: Arbeitsbienen, Wächterbienen, die Drohnen und die Königin. So eine sehen sie nun vor sich – und alle Kinder staunen. „Die hat ja einen weißen Punkt mit einer 34 auf dem Kopf“, wundern sie sich. Diese Kennzeichnung geht freilich auf Imker Päpscheck zurück.

Bald gibts eigenen Honig

Die Skäßchener Kinder werden jetzt nicht nur regelmäßig ihre Bienen füttern – mit Zuckerlösung für den Winter. Sie werden auch kommendes Jahr schon den ersten Honig schleudern. Natürlich mit Pate Päpscheck. Vielleicht haben sie sich bis dahin bereits selbst eigene Waben aus Rahmen gebaut. Erzieherin Manja Falkenthal hat derzeit ein Buch über Bienen auf dem Nachttisch liegen – um die Fragen der Kinder beantworten zu können. Und um keinen Stress zu entwickeln, denn das spüren die Tiere. „Dann gibt`s Stiche“, so die Erzieherin. Sie möchte aber den Kindern die Angst davor nehmen. Dabei hilft auch ein Kreistanz und das Lied „Summ, summ, summ“.

Am Sonntag gestalten die Kinder den Erntegottesdienst.