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Großer Tag für die Fohlen

Der Nachwuchs der Islandpferde stellt sich dem Urteil der Zuchtrichter. Die Gastgeber schneiden gut ab.

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© Dietmar Thomas

Von Frank Korn

Roßwein. Die Fohlenschau ist der erste Test für den Pferdenachwuchs. Auch bei den Islandpferden ist das so. Bei herbstlichen Temperaturen trafen sich am Freitagnachmittag Züchter und viele Besucher in Zweinig, um den diesjährigen Fohlenjahrgang zu begutachten. Für jeden Züchter von Islandpferden aus Sachsen und Thüringen ist es die Gelegenheit, seinen Zuchterfolg offiziell bewerten zu lassen. Als erfahrene Richterinnen standen Nicole Kempf vom Islandpferde-Reiter- und Züchterverband (IPZV) und Christel Schulz vom Pferdezuchtverband Sachsen-Thüringen zur Verfügung.

Bewertet wurden bei dieser Prüfung vier Hengst- und acht Stutfohlen. Mit einer Note von 8,01 wurden Glampi von Zweinig (Besitzer Jochen Heft) und Lettir vom Hirtenhof Illsitz punktgleich als beste Hengstfohlen bewertet, bestes Stutfohlen wurde mit 8,04 Punkten Arsol von der Dresdner Heide (Besitzer Sandra Schulze). Die Ergebnisse stellten wieder die hochklassige Zucht aus Zweinig unter Beweis, die sich auch im gesamtdeutschen Vergleich sehen lassen kann. Durch Nicole Kempfs Bewertungen und ihre fachkundigen Hinweise war die Fohlenschau sowohl für den fachkundigen Besucher als auch für den interessierten Neuling sehenswert und informativ.

„Bei der Prüfung werden Bewegungsablauf, Form und Bau der Jungtiere als Kriterien herangezogen“, erklärt Andreas Kühl vom Islandpferdehof Zweinig. Auch der Charakter oder wie die Tiere auf Zeichen reagieren, spielen eine Rolle. Sinn und Zweck dieses Tests ist es, festzustellen, ob die Zuchtansetzung den gewünschten Erfolg gebracht hat. Die jungen Vierbeiner sollten bei der Basisprüfung besser abschneiden als eben die Stute oder der Hengst. Islandpferde beherrschen fünf Gangarten, bei den meisten anderen Rassen sind es nur drei. Die Grundgangarten „Trapp“, „Galopp“ und „Schritt“ sind selbst für Pferdelaien ein Begriff. Doch „Tölt“ und „Pass“ sind zwei Gangarten, die den meisten unbekannt sind.

Islandpferde beherrschen diese, entweder beide oder eben nur eine davon. Der Tölt ähnelt dem Gang eines Kamels. Das ist sehr bequem und komfortabel für den Reiter. Islandpferde gelten zudem als pflegeleicht und robust. Die etwa 1,40 Meter hohen – oder besser niedrigen – Vierbeiner scheuen kein Gelände. Als Islandpferd gelten nur reinrassige Tiere, deren Vorfahren lückenlos aus Island stammen. Eine Vermischung des Erbgutes ist auf der Insel nicht möglich.

Die Fohlenschau war der Auftakt für ein langes Wochenende. Am Sonnabend und Sonntag gibt Wertungsrichterin Nicole Kempf noch einen Reitlehrgang. Der ist allerdings schon ausgebucht. (DA/akü)