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Großer Mülltonnen-Tausch steht bevor

31 000 Haushalte im Altkreis Riesa-Großenhain erhalten ab Mai neue Restmüll-Behälter.

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© Kristin Richter

Von Jörg Richter

Großenhain/Riesa. Schürzen oder nicht Schürzen – das ist hier die Frage. Der Abfallzweckverband Oberes Elbtal (ZAOE) hat diese Frage, frei nach Shakespeare, für sich schon beantwortet. Er will in seinem Einzugsgebiet keine Mülltonnen mit sogenannten Schürzen mehr. Die gibt es nur noch im Altkreis Riesa-Großenhain. Und auch nur für den Restmüll. Papier-, Plaste- und Biotonnen haben auch hier bereits keine Schürzen mehr. „In Deutschland werden Behälter mit Schürzen nur noch von Remondis benutzt“, sagt ZOAE-Geschäftsführer Raimund Otteni. Alle anderen Entsorgungsunternehmen hätten auf die Kammschüttung (also auf Behälter ohne Schürzen) umgestellt. „Für Remondis ist dieser Schritt, den wir jetzt vorhaben, eigentlich auch besser“, so Otteni. Immerhin brauche das Quersaer Unternehmen dann nicht mehr zwei verschiedene Fahrzeugtypen vorhalten und könne flexibler auf Engpässe reagieren, wenn z.B. mal ein Müllfahrzeug ausfällt.

Rund 31000 Behälter sollen im Altkreis Riesa-Großenhain von Anfang Mai bis Ende September getauscht werden. Ein weiterer Grund ist, dass die Verträge, die der ZAOE mit den Entsorgungsfirmen im Verbandsgebiet abgeschlossen hat, im Herbst auslaufen. Bei einem Auftragswechsel, der durchaus möglich ist, möchte der Abfallverband vorbereitet sein und einheitliche Mülltonnen haben. Die Ausschreibungen für die Neuvergabe ab 1. Oktober laufen schon.

Mit Remondis war vereinbart worden, dass alle Behälter zum Ende der Vertragszeit ins Eigentum des ZAOE übergehen. Die Quersaer Entsorgungsfirma habe angeboten, die alten Tonnen zurückzunehmen und dafür neue zu beschaffen. Als deutscher Marktführer habe Remondis ohnehin die besten Konditionen bei den Behälterproduzenten, so Otteni.

Der ZAOE will ab der zweiten April-Woche damit beginnen, die Hauseigentümer anzuschreiben, um sie über den Behältertausch zu informieren. Sie sollen die Mülltonnen nach der letzten Leerung draußen stehen lassen. Sie werden anschließend abgeholt. „Aufgrund der großen Stückzahl könne es bei der Rücknahme zu ein paar Tagen Verzögerung kommen“, sagt Otteni und bietet schon jetzt um Verständnis.

So lange die Umtauschaktion läuft, seien keine Änderungen bei der Größe und Anzahl der Restabfallbehälter möglich. Wer eine 120-Liter-Tonne besitzt, erhält auch wieder eine Tonne mit dem gleichen Volumen. Ausnahmen sind Neuanmeldungen und Abmeldungen von Grundstücken.

Otteni macht auf eine weitere Besonderheit aufmerksam. Im Altkreis Riesa-Großenhain haben sich viele Kunden auf eigene Kosten Schwerkraftschlösser angeschafft, um ihre Tonnen zu verschließen. Diese lassen sich nicht an die neuen übertragen. Bei Bedarf werden Schlösser mitgeliefert. Deren jährliche Miete von 2,50 Euro wird erst ab 1. Januar 2019 fällig.