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Großer Fischfang

Beim Fischerfest in Weißig war allerhand los. Bestes Wetter und reichlich Beute im Netz sorgten für gute Stimmung.

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© Jonny Linke

Von Jonny Linke

Schon früh am Morgen pilgerten Hunderte Besucher bei blauem Himmel, Sonnenschein pur und einer leichten Prise Wind in Richtung Anglerteich der Weißiger Teichwirtschaft Bräuer. Schon vor Tagen hatten die Mitarbeiter der Teichwirtschaft das Wasser zum Anglerteich abgelassen, sodass am Sonnabend nur noch letzte Reste im rund 15 Hektar großen Teich enthalten waren.

In diesen letzten Wassermengen tummelte sich dann auch reichlich schuppige Beute, auf welche sich alle an diesem Tag bereits freuten. Denn in dem Anglerteich, so erzählt Geschäftsführer und Fischmeister Markus Stecher (50), wurden im Frühjahr reichlich Schuppentiere der verschiedensten Arten ausgesetzt. „Wir bringen im Frühjahr Zander, Karpfen, Schleie, Hechte und Welse aus. Alles, was dann über das Jahr wächst und vom Angler verschont bleibt, können wir an solch wundervollem Tag wie heute fischen“.

Mit bis zu zehn Leuten steht Markus Stecher in Wathosen eingepackt in erster Front. Mit Hilfe eines elektrischen Hubkeschers werden die vorher herangetriebenen Fische aus dem Wasser auf den Sortiertisch gehoben. Dort ist dann Schnelligkeit gefragt. Die flinken Fische, welche natürlich alles andere als entspannt auf die plötzliche Veränderung reagieren, springen wild umher und spritzen nicht nur reichlich Wasser in die Gesichter der Sortierer, sondern versuchen auch noch den rettenden Sprung zurück ins Wasser.

Fische werden sortiert

Doch die geschulten Helfer der Weißiger Teichwirtschaft ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Unter den wachsamen Augen von Hunderten Interessierten sortierten sie die eingefangenen Fische geschickt. Schnell waren die dafür bereitgestellten Behälter voller Wasser umgelagert. „Zunächst sortieren wir die Fische nach Arten. Danach werden sie je nach Größe selektiert. Alles, was über 35 Zentimeter groß ist, wird anschließend verkauft, der Rest darf noch mindestens ein Jahr lang wachsen“, erklärt der Betriebsleiter das Prozedere des Abfischens.

Für das größte Staunen sorgte ein rund zehn Kilogramm großer Wels, welcher von Betriebsleiter Markus Stecher behutsam in einen Behälter verlagert wurde. Ein Mitarbeiter setzte den prächtigen Fisch dann ins Anschaubecken, mitten auf dem Platz. Umzingelt von Dutzenden Kindern und Erwachsenen schwamm dort eine kleine Auswahl an ansehnlichen Tieren umher. Im klaren Wasser natürlich ein Hingucker für jedermann.

Ein gelungener Tag

Auch Christa Klotsche (75) aus Straßgräbchen war an diesem Tag in Weißig unterwegs. „Ich bin aus dem Nachbarort und schon mehr als fünf Mal hier gewesen. Das Schaufischen, die leckeren Speisen an den verschiedenen Ständen und die Dresdner Hornbläser sind traumhaft. Bei solch schönem Wetter ein absolut gelungener Tag“, erzählt die 75-Jährige zufrieden. Wer sich von den schmackhaften Speisen überzeugen wollte, musste in Spitzenzeiten allerdings etwas Geduld mitbringen. „Ich hab gut 15 Minuten für meine Fischbrötchen angestanden. Aber es hat sich definitiv gelohnt. So was Leckeres habe ich lange nicht mehr gegessen“, lobte Reimund Pietsch aus Bautzen. Er reiste extra mit seiner Frau an, um bei herrlichem Wetter das Abfischen mitzuerleben und leckere Fischspezialitäten direkt vor Ort auszuprobieren. Für die zahlreichen Kinder, welche mit ihren Eltern unterwegs waren, gab es neben Kinderschminken auch die Möglichkeit, in dem fast vollständig abgelassenen Teich selbst auf Beutefang zu gehen. Mit Gummistiefeln und Kescher versuchten manche Kinder, gemeinsam mit ihren Eltern, etliche Meter vor der Sammelstelle der Teichwirtschaft, einen Fisch zu keschern. Größtenteils ohne Erfolg.

Mehr Erfolg hingegen hatte die Teichwirtschaft. „Der Tag war für uns alle extrem positiv. Wir hatten viele nette Leute zu Gast, konnten reichlich Fisch fangen und so manchem Besucher ein Staunen ins Gesicht zaubern“ resümiert Markus Stecher zufrieden.