Von Hagen Linke
Wittichenau. Wenn am Sonntag in der Krabat-Milchwelt in Kotten der große Bauernmarkt stattfindet, hat der Veranstalter gleich mehrere Gründe, um zu feiern: Es ist zum einen der zehnte Markt. Und seit zehn Jahren bekommen Besucher in der Krabat-Milchwelt Einblicke in die gläserne Schaukäserei. Im Februar 2008 ging die Manufaktur in Betrieb. Rund eine Million Euro hat der Bau gekostet. Die feierliche Einweihung mit der Verkostung des ersten Käses konnte am 23. April 2008 begangen werden. Ein Teil der Milch, die die Kühe im Stall nebenan geben, wird zu Käse und anderen Milcherzeugnissen veredelt. „Unser Anspruch ist eine transparente Produktion. In unseren Produkten steckt viel Liebe und Individualität“, sagt Käsemeister Joseph Klant. „Es ist immer wieder beeindruckend mitzuerleben, wie sich in unseren Händen die Milch zu leuchtend gelb-rotem Käse entwickelt.“
Einen der ersten Käselaibe aus den Anfangstagen der Schaukäserei können Besucher am Sonntag bestaunen. Und nicht nur das: Mehr als 70 Direktvermarkter und Handwerker aus ganz Sachsen sind zwischen 10 und 18 Uhr dabei.
Um so eine Großveranstaltung vorbereiten zu können, braucht es Unterstützer. Getreu dem Motto „Viele Hände, schnelles Ende“ freut sich Milchwelt-Geschäftsführer Tobias Kockert auch über die Aufbau-Hilfe der Jugendlichen des Dachvereins der Wittichenauer Jugend United Clubs for Kulow (UCfK). Anfang der Woche waren sie dabei, um Zelte aufzubauen, um zu kehren, Rasen zu mähen oder Bänke und Tische zu schleppen. „Wir unterstützen gerne, wenn Man-Power gebraucht wird“, sagt UCfK-Vorstandsmitglied Lukas Winzer. Das Landwirtschaftsunternehmen unterstützt die Jugendlichen zum Beispiel mit Räumlichkeiten für das Technik-Lager des Clubs oder die Faschingswagenbauer. Unterstützung für den Bauernmarkt kommt auch aus anderen Richtungen. Zum zehnjährigen Bestehen der Käserei hat das Kottener „Meisterteam Zschorlich & Kühn“ mit der Milchwelt-Handwerkerbrigade den Hofladen und den Präsentationsraum neu gestaltet. Die Kottener Frauen werden wieder Kuchen backen, die Männer aus dem Dorf Bier ausschenken. Und Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Sollschwitz kümmern sich seit einigen Jahren um die Absicherung des Parkplatzes.
Der wird sicher schon gut gefüllt sein, wenn Tobias Kockert um 11 Uhr den Bauernmarkt gemeinsam mit der Sächsischen Milchkönigin eröffnen wird. Es wird schon einen Vorgeschmack geben auf den Internationalen Tag der Milch, der am 1. und 2. Juni in Kotten begangen wird – unter anderem mit Führungen durch den Betrieb. Denn Tobias Kockert sagt, Transparenz, Handwerk und Natürlichkeit seien wichtige Dinge. „Unser Hauptziel bleibt die Entwicklung von Wertschöpfung in der Region und für die Region“, erklärt der Milchwelt-Geschäftsführer. Die Käsespezialitäten wie der „Schwarze Müller“, der „Lausitzer Bergkäse“ sowie Variationen mit Kräutern, Heedekorn und Leinöl sollen künftig noch breiter vermarktet werden. „Es bleibt eine Herausforderung, frische Lebensmittel zu bezahlbaren Preisen an die Kunden zu bringen“.