Von Jonny Linke
Kamenz. Während es in den Großstädten pompös hergeht, bleibt es auf dem Land zum Tag der Deutschen Einheit natürlich. Traktortreffen in Schwepnitz, Museumsfest in Häslich, Blaskonzert auf dem Hutberg oder Tag der offenen Tür beim Abenteuercamp in Deutschbaselitz – am ersten Oktoberwochenende war in diesem Jahr einiges los. Tausende Besucher kamen auch zum Fischerfest nach Deutschbaselitz.
Das Wochenende rund um Kamenz
Punkt zehn Uhr startete in großer Volksfeststimmung der Fischverkauf, das Schaufischen und die große Händlermeile am Großteich. Der Betreiber des Campingplatzes in Deutschbaselitz, Willibald Eicke, die Teichwirtschaft Zezschwitz und das Abenteuercamp gestalten das Fischerfest bereits seit 2006 immer am Tag der Deutschen Einheit.
Clown sorgt für Stimmung
Mit einem bunten Programm für die ganze Familie will sich der Campingplatz in der Region präsentieren und auch für die Angler positive Nebeneffekte erreichen. „Wir haben über 40 Händler bei uns zum Fischerfest. Auch ein Clown und der Spielmannszug aus Pulsnitz sorgen für gute Stimmung“, sagt der 61-jährige Willibald Eicke. „Mit dem Schaufischen durch die Teichwirtschaft Zezschwitz kann man den Besuchern, vor allem den Kindern, einmal die Natur und die Fische hautnah zeigen. So wird der Tag ein Ausflug für die ganze Familie“, ergänzt er. Und mittlerweile hat sich die Deutschbaselitzer Tradition auch in der Region herumgesprochen.
Tausende Besucher strömten trotz Herbstwetter an den Großteich. Doch wer glaubte, das leicht regnerische Wetter und ein minutenlanger Fußmarsch vom Parkplatz bis zum Campingplatz, auf welchem das Fest stattfand, könnten der Stimmung Abbruch tun, liegt falsch. So sorgten lustige Wanderlieder auf dem Fußmarsch und der Duft von saftigen Fischbrötchen für heitere Stimmung.
Schaufischen ist ein Highlight
Stiller wurde es, als die Mitarbeiter der Teichwirtschaft Zezschwitz beim Schaufischen die Netze einholten und so manch prachtvoller Karpfen unter dem Fang war. Das Schaufischen ist eines der Highlights des Festes. Mit Wathosen gekleidet und dem Netz in der Hand begaben sich die Angler Dutzende Meter ins Wasser, um den Besuchern zu zeigen, wie Fische gefangen werden können. In halbrunder Form zogen die Fischbegeisterten dann das Netz behutsam Richtung Ufer, wo sie von vielen Hundert Besuchern beobachtet wurden. Nachdem das Netz am Ufer war, zeigte sich dann der Erlös der recht anstrengenden Arbeit.
Dutzende Karpfen konnten unter den Blicken vieler Erwachsener und Kinder kurz präsentiert und dann in Bottiche umgelagert werden. Dass der Fischernachwuchs seit Jahren stagniert, ist auch in Deutschbaselitz kein Geheimnis. Doch gerade durch solchen Kontakt sehen die Verantwortlichen die Chance, beim Nachwuchs Interesse zu wecken, um damit die Tradition des Fischens noch lange fortführen zu können. An den Großteichen gab es jedenfalls reichlich Interesse.