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Keine Scheu vorm Elbewasser

Beim 20. Elbeschwimmen tummeln sich rund 1 500 Menschen im Fluss. Manche reisen extra aus der Ferne an.

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© René Meinig

Die Startpistole in der Hand, schaut Dietrich Ewers schmunzelnd aufs Wasser: „Dieses disziplinlose Volk“, sagt der Organisator des Elbeschwimmens. Die rund 1500 Schwimmer haben ihm keine Gelegenheit gegeben, die Pistole abzufeuern. Ohne Schuss, Start oder „Sport frei“ sind sie am Sonntag unweit des Blauen Wunders in die Elbe gestürmt und schwimmen gut gelaunt mit der Strömung.

Etwa 1.500 Schwimmer sind in Dresden am Sonntag ins Wasser gegangen.
Etwa 1.500 Schwimmer sind in Dresden am Sonntag ins Wasser gegangen. © Juliane Richter
Als erste erreichte Jenny Wachsmuth das Ziel nach drei Kilometern in Johannstadt.
Als erste erreichte Jenny Wachsmuth das Ziel nach drei Kilometern in Johannstadt. © Juliane Richter
Unter den Schwimmern war auch Dresdens OB Dirk Hilbert.
Unter den Schwimmern war auch Dresdens OB Dirk Hilbert. © Juliane Richter

Impressionen vom Elbeschwimmen

Das Ziel ist wie eh und je der Johannstädter Fährgarten. Um den sportlichen Wettbewerb geht es eigentlich nicht, sondern mehr um das reine Ereignis. Birgit Fibranz und Ramona Begert, beide 55 Jahre alt, sind eigens aus Lübbenau angereist und fallen auf. Ihre Köpfe zieren selbstkreierte Hüte, auf denen deutlich Kraken zu erkennen sind. Auch Perlen und Muscheln haben sie verklebt. „Wir haben schon Schwan- und Froschhüte gebastelt. Ein wenig hinderlich sind sie beim Schwimmen aber schon, weil man nicht untertauchen kann“, sagt Fibranz. Trotzdem sind die beiden nach etwa 40 Minuten mit dem Hauptfeld im Ziel. Da hat Jenny Wachsmuth schon längst am Siegerbier genippt. Die 29-Jährige ist nach rund 25 Minuten mit deutlichem Vorsprung als Erste wieder an Land. Mit gekonnter Kraultechnik und die Strömung in der Flussmitte ausnutzend, hat sie sich von ihren Verfolgern abgesetzt.

Gratulieren kann sie schließlich auch ihrem Vater Roy. Der kommt wenig später als Dritter ins Ziel. Schneller war nur noch die 14-jährige Undine Lauerwald aus Meißen, die durch ihren Dienst für die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft geübte Schwimmerin ist. Mit in die Elbe hat sich auch Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) gewagt und ist hinter dem Hauptfeld unterwegs. „Ich habe gewartet, bis man wieder Wasser sehen konnte“, sagt er. Ein anderer Teilnehmer ist eigens aus Gera angereist, um mitzuschwimmen.