Merken

Großenhainerin will Weinkönigin werden

Katrin Hecht wohnt erst seit Februar in der Röderstadt – und möchte schon die begehrte Krone nach Großenhain holen.

Teilen
Folgen
NEU!
© Kristin Richter

Von Catharina Karlshaus

Großenhain. Sie ist keine Frau für halbe Sachen. Wenn sich Katrin Hecht etwas vorgenommen hat, dann tut sie das mit ganzer Kraft. Gleich nun, ob bereits in Kindertagen ihre Hinwendung zur Landwirtschaft, das Interesse für Briefmarken oder die Leidenschaft fürs Modeln. Katrin Hecht kniet sich richtig rein, und wenn es sein muss, durchaus auch mal in die schmutzige Furche. „Immerhin wollte ich ja wissen, wie der Wein heran wächst und habe mir das natürlich auch vor Ort angeschaut“, sagt Katrin Hecht und lacht.

Die 26-Jährige macht keinen Hehl daraus, dass das Thema Reben, was sich daraus Süffiges herstellen lässt und welcher begehrter Titel damit zu ergattern ist, durchaus etwas Neues für sie ist. Immerhin: Erst im Februar ist die sympathische Mecklenburgerin ihrem Freund nach Sachsen gefolgt und hat sich in Großenhain niedergelassen. Eine Gegend, welche die studierte Agrarwissenschaftlerin auch wegen der reichhaltigen Vegetation und der Vielfältigkeit der Landschaft ins Herz geschlossen habe. Angesichts der Weinhänge in Radebeul, Meißen oder Diesbar-Seußlitz sei geradezu ganz zwangsläufig der Wunsch in ihr erwacht, sich näher mit dem Anbau zu beschäftigen. „Das ist vielleicht auch ein wenig die Wissenschaftlerin in mir. Ich beschäftige mich seit zehn Jahren wirklich intensiv mit Landwirtschaft und hatte nun einfach Lust dazu, mich jetzt dem Wein zuzuwenden“, bekennt Katrin Hecht.

Und – gesagt, getan. In den vergangenen Monaten habe sie sich nicht nur intensiv belesen, sondern auch bei der Weinernte in Weinböhla mit geholfen. Auch so manches Gläschen sei natürlich verkostet worden. Schließlich, so Katrin Hecht, müsse sie ja wissen, wovon bei dem einen oder anderen hiesigen Tropfen die Rede ist. Als ihr die Kollegen im Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Großenhain schließlich vom Wettbewerb um den begehrten Titel „Sächsische Weinkönigin“ erzählt hätten, sei ihr Ehrgeiz geweckt worden.

Vor ein paar Jahren hatte es aufgrund des Studienbeginns schon nicht mit der Teilnahme um die Krone der „Heidekönigin“ geklappt. Im August meldete sich die frisch gebackene Großenhainerin jedoch beim Sächsischen Weinbauverband an und durfte tatsächlich am Vorausscheid teilnehmen. Mit Erfolg. Mit ihrem Vortragsthema über Xylella fastidiosa – einem Erreger der Nutzpflanzen – konnte sie die anwesenden Winzer an jenem 18. Oktober ebenso beeindrucken, wie mit Kenntnissen über unterschiedlichste Weinsorten punkten.

Dennoch, Katrin Hecht, die in ihrer Freizeit gern mal als Model vor der Kamera steht und bereits als Komparsin in beliebten Fernsehserien wie „Soko Wismar“, „Terra X“ oder „Alarm für Cobra 11“ mitgespielt hat, weiß natürlich, dass der entscheidende Abend noch bevorsteht. Erst am Sonnabend wird sich entscheiden, welche der drei Kandidatinnen am Ende mit der Krone auf dem Kopf den Saal der Coswiger Börse verlassen wird. Denn egal, ob nun Maria Czerch aus Neusörnewitz oder Maria Lehmann aus Diesbar-Seußlitz.

Auch diese zwei jungen Frauen möchten so wie Katrin Hecht den Titel der diesjährigen Weinkönigin mit nach Hause nehmen. „Das weiß ich freilich und ich bin auch schon etwas aufgeregt. Aber das Verhältnis unter uns dreien ist wirklich sehr gut, und ich werde mein Bestes geben“, versichert Katrin Hecht.

Dass die optische Ausstrahlung im Angesicht der Juroren nicht ganz unwesentlich ist, ist der Großenhainerin durchaus bewusst. Ein schwarzes Kleid mit silbernen Elementen wartet bereits auf den großen Abend – und wird Katrin Hecht hoffentlich Glück bringen. Die Röderstädter drücken ihr auf jeden Fall ganz fest die Daumen!