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Großenhain hat zwei Stalinkugeln

Sie zierten 1946 den Dianabrunnen auf dem Hauptmarkt, als Diana und Hirsche verschwunden waren.

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© Anne Hübschmann

Großenhain. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Großenhain Stalin gehuldigt, dem Oberbefehlshaber der Roten Armee und Sieger über den Faschismus. Der Dianabrunnen wurde mit Stalins Bild verhangen, zwei große Steinkugeln kamen an die Stelle der eingelagerten Hirsche. Als Stalin 1953 starb, kamen Hirsche und Diana wieder zum Vorschein und die Kugeln wieder weg.

Der Großenhainer Hans Thiele weiß auch wohin: Zum Fuchsbau, Radeburger Straße 16 b. Er ist just in demselben Jahr geboren und wohnte damals in dem belebten Quartier. „Hinten am Schlammgraben lagen die Kugeln, bis eine Bauniederlassung direkt an den Wohnhäusern weggerissen wurde“, erzählt der 62-Jährige.

Dann, in den 60er Jahren, rollte jemand die schweren Betonkugeln an einen Eingang des Hauses. Dort hat sie Stadtbaudirektor Tilo Hönicke noch 2012 fotografiert. Ein Jahr später war eine weg. Hans Thiele hat sie sich offiziell in seinen Vorgarten auf dem Bobersberg holen dürfen. Sie wurde als Erdkugel bemalt. Die andere Stalinkugel liegt noch auf dem jetzt abgerissenen-Fuchsbaugelände. (SZ/krü)