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Großenhain als Zentrum der Neurologie

Die Rehaklinik will ihr Image als Sorgenkind ablegen und setzt dabei auf Spezialisierung. Und Fachleute wie Dr. Lakotta.

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© Klaus Dieter Brühl

Von Catharina Karlshaus

Großenhain. Wenn die Kinder ihn fragen, was Papa eigentlich so arbeitet, sagt Dr. Matthias Hagen Lakotta „Manager“. Menschen, die mit ihm beruflich zu tun haben, erzählt er dagegen schon gern mal seine Geschichte. Zum besseren Verständnis und um ganz nebenbei vielleicht auch das beruhigende Gefühl zu vermitteln, beide Seiten zu kennen. Theorie und Praxis, Medizin und Betriebswirtschaft.

Beides hat der gebürtige Dessauer, seit Oktober 2016 Geschäftsführer der Rehaklinik Großenhain, immerhin studiert, bevor er sich nach dem Examen letztlich für einen Fachbereich entscheiden musste. Statt in der Charité Berlin in den weißen Arztkittel zu schlüpfen, wählte der 44-Jährige den dunkelblauen Businessanzug. Lakotta arbeitete zunächst im Management der Krankenkasse AOK, um schließlich 2014 zu den RECURA Kliniken zu wechseln. Einem namhaften Familienunternehmen, welches 15 medizinisch-soziale Einrichtungen in Brandenburg, Berlin und eben Sachsen betreibt.

Dass er am Großenhainer Standort gemeinsam mit Frank Yuji Ohi von den Elblandkliniken zugleich als Gesellschafter und damit „Mann für alle Fälle“ fungiert, bereitet Lakotta kein Kopfzerbrechen. Natürlich sei der Rehaklinik zwar nicht nur ein Ruf als moderne, stationäre und interdisziplinäre Einrichtung vorausgeeilt. „Vielmehr wurde mir mit auf den Weg gegeben, dass es zahlreiche Probleme gibt. Nach einer schwierigen Bauphase gestaltete sich die Suche nach qualifizierten Pflegekräften und ärztlichem Personal zugegeben wirklich sehr schwierig“, erinnert Dr. Matthias Hagen Lakotta.

Eine Phase der Orientierung, die das mit 125 Betten ausgestattete Haus – davon 25 zur Intensivbetreuung – glücklicherweise aber überwunden habe. Nach der Schließung der orthopädischen Abteilung konzentriere sich die Klinik jetzt ganz auf den langfristigen Ausbau der Neurologie. Mit der Besetzung der Chefarztstelle durch Dr. Imanuel Dzialowski, ursprünglich am Schlaganfallzentrum der Uniklinik Dresden tätig, seien auch die notwendigen personellen Voraussetzungen geschaffen. „Wir haben mittlerweile eine hohe Nachfrage und könnten die doppelte Anzahl an Patienten aufnehmen“, verrät Matthias Hagen Lakotta.

Der Fokus der Großenhainer richte sich dabei vor allem auf die Behandlung von schwerst geschädigten Schlaganfallpatienten im Akutstadium bis zur intensiven Betreuung und Therapie in einer späteren Phase. Dass Angehörige und Kranke sich nunmehr gern für Großenhain und nicht eine der anderen sieben ähnlich ausgerichteten Einrichtungen in Sachsen entschieden, sei vor allem dem Engagement des Personals zu verdanken.

Das junge Führungsteam um Stefanie Rauscher, so Lakotta, habe in den vergangenen Monaten einen herausragenden Job gemacht. „Es ist wirklich eine exzellente Mannschaft, auf die wir uns hundertprozentig verlassen können. In relativ kurzer Zeit musste sich die Führungsspitze zusammenfinden. Das Kollegium hat das so gut getan, dass ich tatsächlich jede Nacht ruhig schlafen kann“, sagt Matthias Hagen Lakotta. Wie er betont, gebe es keinen Grund, etwas am eingeschlagenen Kurs zu verändern. Ruhe, Stabilität, Sicherheit und Wachstum seien jene Attribute, die ihm zum Großenhainer RECURA-Standort einfallen würden.

„Aus meiner Sicht ist die Perspektive für die Klinik herausragend. Als Zentrum der Neurologie hat sie mit Imanuel Dzialowski als Kapazität auf seinem Gebiet über Sachsen hinaus eine Chance.“