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Groschenmarkt schließt

Vor drei Jahren hatte das Geschäft auf der Thälmannstraße in Heidenau eröffnet. Nun ist Schluss. Aber nicht ganz.

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© Kristin Richter

Von Heike Sabel

Heidenau. Der Groschenmarkt hatte die zweijährige Leere im ehemaligen Rossmann auf der Ernst-Thälmann-Straße in Heidenau beendet. Nun steht der Laden wieder leer. Nach knapp drei Jahren. Vorerst. Man suche etwas Größeres, sagt Groschenmarkt-Geschäftsführer Michael Pabst. Auf jeden Fall wolle man in Heidenau bleiben.

Dem Vermieter, einer Tochter der in Heidenau ansässigen Holzindustrie Dresden, wurde noch ein anderer Grund für den Weggang genannt. Im rund 200 Meter entfernten Einkaufszentrum an der Bahnhofstraße befinden sich zwei weitere Billigmärkte. Dorthin war vor nunmehr fast fünf Jahren auch Rossmann gezogen. Die Händler der Thälmannstraße befürchteten damit einen Verlust von Kunden. Das ist nun offensichtlich eingetreten, spürbar zumindest für den Groschenmarkt.

Die Geschäfte der Straße kämpfen nach wie vor mit dem schlechten Image des Zentrums, der Lage und der Konkurrenz. In den vergangenen Jahren gab es bereits viele Aktionen, um auf das Zentrum aufmerksam zu machen. Dazu gehören unter anderem neue Hinweisschilder und die jährliche Freizeit- und Vereinsmeile, in diesem Jahr am 7. August. Aktuelle Aktion ist eine gemeinsame mit dem Heidenauer Bad. Wer dieses Jahr eine Jahreskarte oder eine 10+2-Eintrittskarte für das Albert-Schwarz-Bad kauft, erhält eine Wertkarte. Damit können 14 Rabatt-Angebote bei Händlern der Innenstadt eingelöst werden.

Groschenmarkt und Hauseigentümer suchen derweil gemeinsam Nachmieter. Der Mietvertrag läuft noch bis Ende nächsten Jahres. Solange kein neuer Mieter gefunden ist, muss Groschenmarkt weiter Miete zahlen. „Wir wollen einen neuen Mieter, der Bewegung auf die Ernst-Thälmann-Straße bringt und passt“, sagt Maik Juppe, Geschäftsführer der Holzindustrie. Pabst sei parallel dazu in Gesprächen für einen neuen Standort in Heidenau. Groschenmarkt-Freunde fahren derweil nach Pirna oder Dresden-Niedersedlitz.

Als das Geschäft vor drei Jahren auf die Thälmannstraße zog, waren die Händler dort froh. Endlich war die Lücke, die Rossmann gerissen hatte, geschlossen. Auf den leeren Laden hatten Kunden den Groschenmarkt-Chef aufmerksam gemacht, nachdem der damalige Hauseigentümer lange vergeblich nach einem neuen Mieter gesucht hatte. Die Stabilität auf der Ernst-Thälmann-Straße bringen die schon lange ansässigen Geschäfte wie zum Beispiel der Spielzeug- und Bastelladen, das Modegeschäft sowie die Apotheke und der Sportbedarf. Auch der Lebensmittelladen am Anfang der Thälmannstraße ist mit der Postfiliale – und seinen Fischbrötchen – gut frequentiert.

„Der Groschenmarkt war in Ordnung, aber auch nicht die Perle der Thälmannstraße“, sagt Zentrumsmanagerin Katrin Geißler. Die Traurigkeit über den Weggang ist demzufolge geringer als die Freude über die Neueröffnung des Hörgerätezentrums im ehemaligen Tattoo-Studio. „Wir sind gleich mit Blumen, Sekt und Karte hin und haben die Fritsches willkommen geheißen“, sagt Katrin Geißler und ist begeistert: „Das Geschäft macht einen sehr guten Eindruck und bringt neue Kunden ins Zentrum.“ Mit Sekt und Blumen war Katrin Geißler dieses Jahr auch schon beim neuen Friseur im ehemaligen Fotogeschäft auf der Bahnhofstraße. Vielleicht ist bald wieder Gelegenheit für Sekt und Blumen. Für das Safran-Café an der Ecke Bahnhof-/Thälmannstraße zum Beispiel.