Merken

Grimmaer Firma hilft Lommatzscher Tagesmüttern

Seit zehn Jahren können in der Stadt Mädchen und Jungen bei einer Tagesmutter betreut werden. Der Bedarf steigt an.

Teilen
Folgen
© Gerhard Schlechte

Grimma/Lommatzsch. Jeden Dienstag treffen sich die Tagesmütter aus dem Raum Lommatzsch zur Krabbelgruppe in der Turnhalle in Leuben. Hier können sich die Kleinsten beim Spielen, Singen und Klettern kennenlernen und die ersten sozialen Kontakte entstehen. Für die Eltern besteht die Möglichkeit, sich mit Anderen auszutauschen und die Tagesmütter kennenzulernen. Da die Turnhalle in Leuben nicht mehr die Neueste ist, können zum Beispiel Turnmatten, welche Jahrzehnte lang genutzt wurden, auch einmal kaputtgehen. Aufgrund des zerschlissenen Zustandes der Matten bemühten sich die Tagesmütter um geeigneten Ersatz. Eine Nachfrage bei der Stadt Nossen brachte nicht den gewünschten Erfolg. Umso erfreulicher war die kurzfristige und unkomplizierte Bereitstellung von drei neuwertigen Matten durch die Technik Center Grimma GmbH. Mit viel Spaß und Freude haben die Tageskinder diese Matten gesäubert, so dass diese gleich am nächsten Tag zum Einsatz kamen.

Seit genau zehn Jahren gibt es die Kindertagespflege in Lommatzsch. 2006 gab es in der Stadt noch keine Tagesmutter, jedoch eine große Offenheit vonseiten der Verantwortlichen in der Stadt, ein bedarfsgerechtes Angebot an Plätzen in Kindertagespflege für Kinder unter Drei zu schaffen und damit dem gesetzlich verankerten Wunsch- und Wahlrecht der Eltern entgegenzukommen. Auch Eltern haben sich damals auf den Weg gemacht und Briefe an die zuständige Hauptamtsleiterin geschrieben, in denen sie ihren Wunsch, ihr Kind bei einer Tagesmutter betreuen zu lassen, formuliert hatten und Unterstützung fanden.

Das Allerwichtigste aber war, dass sich mit Sylke Clauß eine geeignete Tagesmutter fand, die auch im eigenen Haus kindgerechte Räume zur Verfügung stellen konnte, die nötige Ausbildung absolvierte und im Februar 2007 mit ihrer Tätigkeit als Tagesmutter für Lommatzsch mit zunächst zwei Plätzen begann. Sehr bald bewarben sich neue Tagesmütter. Petra Martin in Lossen begann im Juli 2008, Franka Lind in Wachtnitz ab Januar 2009 und Antje Ebersbach in Neckanitz von März 2009 bis April 2010 folgten. Janin Schütt, die inzwischen Tagesmutter in der Stadt Meißen ist, arbeitete von März 2011 bis März 2013 in ihrer Lommatzscher Tagespflegestelle und gründete in dieser Zeit das Lommatzscher Zimmer als Treffpunkt für Tagesmütter, Eltern und ihre Kinder. Dort ist gleichzeitig seit Dezember 2012 die Tagespflegestelle von Tagesmutter Elenore Straub, die auch als Ersatztagesmutter im Krankheitsfall der anderen Tagesmütter zur Verfügung steht. Kathleen Reiche begann im Januar 2013 und Anke Reitmeier im Dezember 2013, so dass die Stadt Lommatzsch zurzeit 21 Betreuungsplätze für Kinder unter Drei in der Kindertagespflege zur Verfügung stellt.

Kindertagespflege ist als gleichrangige Alternative zur Kindertagesstätte im Gesetz verankert und kostet für Eltern nicht mehr als der ortsübliche Krippenplatz. Tagesmütter sind auf fachliche, gesundheitliche und persönliche Eignung geprüft und besuchen regelmäßig Weiterbildungen. Eine Tagesmutter betreut im familiären Umfeld nicht mehr als fünf Kinder, das heißt, sie kann individuell und altersgerecht auf jedes einzelne Kind eingehen und unterstützt es dabei, die Welt zu erkunden.

Die Tagesmutter als feste Bezugsperson bietet für den Teil des Tages, an dem die Eltern arbeiten, die Sicherheit und Geborgenheit bietende Beziehung, die kleine Kinder so dringend für ihre Entwicklung brauchen. Sie ermöglicht es Eltern, Familie und Beruf besser miteinander zu vereinbaren.

Am Sonnabend, dem 19. August von 15 bis 19 Uhr laden die Tagesmütter anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Kindertagespflege Lommatzsch in und um das Schützenhaus alle Großen und Kleinen sehr herzlich ein. (SZ/jm)