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Griechisches Restaurant baut und zieht um

Von Niesky nach Stannewisch: Die Pläne für das griechische Restaurant Saloniki sind weit. Aber fest steht nichts.

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© André Schulze

Von Carla Mattern

Ja, es stimmt. Ioannis Papakostas will sich mit seinem griechischen Restaurant Saloniki aus Niesky verabschieden. Nein, er wird seine Nieskyer Stammgäste und Gäste nicht verlassen. Gemeinsam mit seiner Frau Agnieszka Bednarek plant er den Umzug nach Stannewisch. Dort will das Paar künftig griechische Spezialitäten anbieten. Wenn alles klappt, wie sich die beiden das vorstellen, schränkt Ioannis ein. „Das wird zu 90 Prozent so“, sagt der Grieche und lacht optimistisch.

Im kleinen Nieskyer Ortsteil Stannewisch gehört den Eheleuten ein Haus. Sie wohnen dort. Im Erdgeschoss gab es früher einen Tante-Emma-Laden. Doch die Inhaberin schloss ihr Geschäft im Oktober 2013. „Wir haben sie nicht vor die Tür gesetzt“, sagt Ioannis Papakostas. Auch er habe keinen Streit mit seinem Vermieter, betont der Restaurantbetreiber. Doch Kaltmiete und Nebenkosten wie für Gas und Strom sind hoch, machen zusammen mehr als 2 000 Euro monatlich aus. Und in Stannewisch steht das Erdgeschoss leer, in dem der Dorfladen war.

Da liegt es natürlich nahe, das eigene Haus auch als Restaurant zu nutzen. Auf der Zeichnung des Architekten ist der Grundriss des neuen Saloniki schon zu sehen. Der Umbau wird anspruchsvoll. Zu dem Ladengeschäft gehörte nicht einmal eine Toilette. Für das Restaurant werden auch barrierefreie WC-Räume geplant, ebenso wie eine Rampe, auf der beispielsweise Rollstuhlfahrer eigenständig vom Hof aus ins Haus gelangen können.

Platz dafür bietet das große Grundstück. Auch Tische und Stühle und Küchengeräte sind eingezeichnet, ebenso Trennwände und neue Türen. Ioannis zeigt auf das Papier, sieht in Gedanken wohl schon seine Gäste Platz nehmen. Etwa 70 Prozent seiner Kundschaft seien Stammgäste, viele davon sprechen ihn mit seinem Vornamen an, was auf Deutsch wie Jannis klingt.

Hartnäckig hielt sich in Niesky eine ganze Weile das Gerücht, der Grieche gehe weg aus der Stadt und werde im Ortsteil Stannewisch nur einen Imbiss öffnen. Ioannis Papakostas dementiert das nicht. Aber jetzt plant er mit seiner Frau, die die Küchenchefin ist, den Umzug. „Wir wollen das für unsere Stammgäste machen“, sagt der 54-Jährige. Sie rechnen auch mit Durchreisenden, die für eine Mahlzeit an dem direkt an der Bundesstraße 115 gelegene Restaurant einen Halt einlegen, und mit Gästen aus dem Dorf. „Wir sind gut in Stannewisch aufgenommen worden. Die Nachbarn sind freundlich, kommen mit Äpfeln und Honig und wir geben ihnen was aus unserem Garten“, erzählt Agnieszka Bednarek.

Die 40-Jährige stammt aus Polen. In Zittau hat sie ihren Mann kennengelernt, als sie beide in einer Gaststätte arbeiteten. Seit 15 Jahren haben sie in Niesky ihr eigenes Restaurant. Ob sie sich auf den Neustart in Stannewisch freut? „Wir schaffen das“, sagt Agnieszka Bednarek zuversichtlich, ehe sie wieder zurück in die Küche geht.

Die Gespräche mit der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien seien im Gang, mit Baufirmen wurde bereits gesprochen. Es werden einheimische Handwerker die Aufträge bekommen, sagt Ioannis Papakostas. „Wir verdienen unser Geld in Niesky. Da geben wir es auch bei Nieskyern aus“, so der Grieche. Sogar die Nieskyer Stadträte hatten das Thema schon auf dem Tisch. Sie stimmten zu, dass in dem Haus an der Hauptstraße eine Gaststätte eingebaut wird. Ein weiterer Schritt auf dem Weg.

Doch noch ist nicht alles klar. Angemeldet haben sich Mitarbeiter aus dem Landratsamt, die mit dem Bauherren sprechen werden. Auch der Nieskyer Vermieter hat sich angekündigt zum Gespräch. Zu 90 Prozent werde das was mit Stannewisch, sagt der Grieche und wirkt dabei so korrekt, wie den Deutschen nachgesagt wird.