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Grenzerfahrungen in Görlitz und Zgorzelec

Zeitzeugen berichten über ihre Erlebnisse. Zu sehen ab Freitag im Museum der Fotografie.

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© nikolaischmidt.de

Von Sebastian Beutler

Görlitz. Endlich können sich auch die Görlitzer ein Bild von der Ausstellung „Grenzgeschichten transnational: Görlitz und Zgorzelec 1945 bis heute“ machen. Ab diesem Freitag wird die Schau im Fotomuseum auf der Löbauer Straße gezeigt, teilt Ausstellungsmacher Dominik Trutkowski mit. Kurz vor Weihnachten war sie im Dom Kultury zu sehen. Damals aber fanden nur wenige Görlitzer den Weg über die Neiße in die Zwillingsstadt. Von Anfang an war auch eine Görlitzer Station für die Wanderausstellung vorgesehen, doch gab es Probleme bei der Suche nach einem geeigneten Domizil.

Der Historiker Dominik Trutkowski hat die Nachkriegsgeschichte von Görlitz und Zgorzelec in mehrere Perioden eingeteilt und für jede einen Protagonisten aus den beiden Städten gefunden. Sie berichten in Videos, die als Endlosschleife gezeigt werden, über ihre Erfahrungen an und mit der Grenze zwischen Görlitz und Zgorzelec, die auch immer eine zwischen Deutschland und Polen war. Unter den Zeitzeugen sind Anneliese Karst, bekannt vom Stadthallen-Förderverein, der Görlitzer Stadthistoriker Ernst Kretzschmar, der frühere Generalvikar Peter Birkner, Klaus Kauer, langjähriger Mitarbeiter beim Aktionskreis für Görlitz, Hanna Majewska, die sich sehr für das Miteinander zwischen beiden Städten eingesetzt hat, ein Grenzkommandeur aus Zgorzelec und die Ärztin Ewa Motycka, deren Tochter einen Deutschen geheiratet hat und in Deutschland lebt.

Wer sich die rund 90 Minuten Zeit nimmt, um alle Videos anzuschauen, lernt mehr über das Leben an und mit der Grenze sowie die befreiende Wirkung ihrer Öffnung als durch das massenweise Studium von Fachliteratur.

Eröffnung der Ausstellung: Freitag, 18.30 Uhr im Museum der Fotografie, Löbauer Straße 7. Zu sehen ist die Schau bis 21. März.