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Greifendorf bleibt Nadelöhr

Während die vier Millionen Euro teuren Arbeiten an der B 169 nördlich des Ortes beginnen, steht für eine Ortsumfahrung nur eine Studie in Aussicht.

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Von Jan Leissner

Rossau. In der vergangenen Woche haben die vorbereitenden Arbeiten für den Ausbau der Bundesstraße 169 nördlich von Greifendorf unter anderem mit archäologischen Untersuchungen begonnen. Laut Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) soll die Trasse bis Herbst 2018 auf einer Länge von rund 2,6 Kilometern fit für das hohe Verkehrsaufkommen gemacht werden. Dazu zählt unter anderem eine zusätzliche Überholspur, wie sie bereits auf dem Abschnitt zwischen Greifendorf und Arnsdorf 2016 gebaut wurde. Bis November 2017 werden nun unter anderem zwei Regenrückhaltebecken und ein Wirtschaftsweg gebaut. Voll gesperrt wird der Abschnitt der B 169 voraussichtlich erst Anfang 2018. Insgesamt vier Millionen Euro investiert der Bund in dieses Ausbauvorhaben.

Ist es abgeschlossen, dürften die mehr als 1 000 Autos und Laster, die die Abkürzung zwischen den Autobahnen 4 bei Hainichen und der A 4 bei Döbeln täglich nutzen, schneller vorankommen. Doch in Greifendorf werden sie ausgebremst. In der Tempo-30-Zone soll noch dieses Jahr ein stationärer Blitzer aufgestellt werden. Rossaus Bürgermeister Dietmar Gottwald erwartet, dass die Belastung für Anwohner nach dem Ausbau noch steigt. Er plädiert für den Bau einer Ortsumfahrung von Greifendorf. „Denn jetzt verbauen wir viel Geld südlich und nördlich von Greifendorf, aber die Ortsdurchfahrt bleibt ein Nadelöhr“, so Gottwald.

Doch gerade deshalb dürfte sich in Sachen Umfahrung in den nächsten Jahren nichts tun. Denn eine neue Ortsumgehung würde auch den jüngst gebauten und den nun begonnnenen Abschnitt der Bundesstraße umgehen. Darauf verweist Lasuv-Sprecherin Isabel Siebert. Bereits Ende der 1990-er Jahre bis 2001 seien Varianten einer Umgehung geprüft, die Vorplanungen aber abgebrochen worden. Teils weil die Gemeinde die Trassenführungen ablehnte, teils weil Umweltschutzgründe gegen eine weiträumige Umfahrung sprachen.

Diese Probleme aus der Vergangenheit kennt auch die mittelsächsische CDU-Bundestagsabgeordnete Veronika Bellmann, die sich für die Aufnahme der Ortsumgehung Greifendorf in den Bundesverkehrswegeplan 2030 eingesetzt hatte. Ihr sei nun vom Sächsischen Wirtschaftsministerium zugesichert worden, das eine Machbarkeitsstudie zur Ortsumfahrung Greifendorf erstellt wird.

Doch laut Lasuv-Sprecherin Isabel Siebert werde erst noch mit der Gemeinde und dem Landkreis abgestimmt, ob und mit welchem Ziel die Planungen für eine Ortsumgehung Greifendorf wieder aufgenommen werden. (fp)