Merken

Gorbitzer diskutieren über Sicherheit

Die Debatte um sogenannte Angsträume im Wohngebiet beschäftigt viele Anwohner. Eine Gesprächsrunde mitten im Brennpunkt hofft auf rege Beteiligung.

Teilen
Folgen
© Sven Ellger

Dresden. Kaum ein Thema hat die Gorbitzer in der jüngeren Vergangenheit so bewegt, wie die Debatte um Angsträume im Stadtteil. Auf einer Diskussionsrunde hatten Gorbitzer über ihre Sorgen berichtet, wenn sie sich an einzelnen Plätzen im Stadtteil aufhalten. Unter anderem wurden der Merianplatz, das Areal rund um den Märchenbrunnen, die Unterführungen unterhalb der Coventrystraße sowie die Bereiche zwischen einzelnen Wohnblöcken als Angsträume bezeichnet – den Begriff nutzt auch die Polizei, nicht nur, wenn es um Gorbitz geht. Dabei fühlt sich nicht jeder unwohl in seinem Stadtteil. Das zeigt auch die kontroverse Diskussion zum SZ-Artikel aus der vergangenen Woche auf der Internetseite der Zeitung. Dort wollen und können nicht alle der Leser die Ängste nachvollziehen.

Nun will sich die SPD-Landtagsabgeordnete Eva-Maria Stange erneut mit dem Thema beschäftigen. Ihr Wahlkreisbüro in Cotta liegt in unmittelbarer Nähe zum Plattenbaugebiet. „In der Neustadt ereignen sich jedes Jahr doppelt so viele Straftaten, wie in Gorbitz. Das macht den Stadtteil zu einem der sicheren in Dresden“, sagt sie. „Dennoch gibt es Orte, an denen sich Anwohner mehr Sicherheit wünschen.“ In einer Bürgersprechstunde will sie dazu mit den Gorbitzern ins Gespräch kommen.

Seit der Wende kämpft der Stadtteil mit seinem Image. Waren die Wohnungen vorher noch begehrt, blieben in den 1990er-Jahren viele leer. Dabei hat sich bis heute einiges in Gorbitz getan. Vor allem die Eisenbahner-Wohnungsbaugenossenschaft (EWG) Dresden hat viele ihrer über 5 700 Wohnungen im Stadtteil sanieren und modernisieren lassen. Zudem baut sie derzeit Dutzende neue Wohnungen. Das altersgerechte Wohnen steht dabei im Mittelpunkt.

Zudem entstehen viele große, für Familien geeignete Wohnungen. Rund 250 Millionen Euro hat die EWG seit 1990 investiert. Neben der Genossenschaft gibt es zwei weitere Großvermieter im Stadtteil – die Vonovia und die Grand City Property – die ebenfalls investieren. Zudem hat sich die Stadt gekümmert. Zuletzt wurde der Merianplatz neu gestaltet. Ab diesem Jahr bekommt der Gorbitzer Park neue Wege, Bänke und Freizeitmöglichkeiten. (SZ/acs)

Bürgersprechstunde, 11. April, 16:30–18 Uhr, Kontaktstelle Mittelpunkt, Merianplatz 4.