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Görlitzer Viathea startet im Stadtpark

Zum 23. Mal findet das Festival statt. Bis Sonnabend verwandelt es die Stadt.

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© PR

Von Sebastian Beutler

Görlitz. Der Aufruf hatte wieder einmal Erfolg. Fast in jedem Jahr sucht das Straßentheaterfestival im Vorfeld für seine Gruppen außergewöhnliche Requisiten, deren Transport zu aufwendig wäre und die sich meist auch vor Ort auffinden lassen. Dieses Mal suchte die Gruppe „Grotest Maru“ eine Schwengelpumpe. Auch in der SZ wurde danach gesucht – und tatsächlich fand sich ein solches Gerät. Das Organisationsbüro konnte aus mehreren Angeboten aussuchen, am Ende kommt die Schwengelpumpe aus Görlitz. Und so konnte das Ensemble, das Künstler aus verschiedenen Ländern vereint und in Berlin beheimatet ist, am Mittwoch mit den Proben beginnen.

Das 23. Straßentheaterfestival Viathea startet mit dem nun schon traditionellen Picknick am Donnerstagabend im Stadtpark. Ab 17 Uhr läuft dort auf Bühnen und ganz beiläufig bis tief in die Nacht das Programm ab. Der Wettergott war in den vergangenen Jahren dem Start des Festivals hold, und auch gestern kündigten die entsprechenden Wetter-Internetseiten für den Donnerstagabend Temperaturen bis 21 Grad und keinen Regen an. Ab 17.30 Uhr läuft auch zum zweiten Mal die Aktion, einen Euro zur Unterstützung des Festivals in den Humboldt-Brunnen im Stadtpark zu werfen.

Das Theater als Träger des Festivals sieht das Viathea zum einen als Kunstereignis, das den Einheimischen ungewohnte Einblicke auf ihre Stadt gewährt und den Gästen die Gelegenheit, sich mit Görlitz bekannt zu machen. Doch ist das Festival noch mehr aus Sicht der Organisatoren. „Das Internationale Straßentheaterfestival ist nachhaltiges Stadtmarketing par excellence“, sagt Generalintendant Klaus Arauner. Wieder sind mehr als 20 Künstlergruppen zu Gast, die bis Sonnabendabend insgesamt über 100-mal auftreten. Dem notorisch unter Finanzierungszwängen stehenden Festival winkt ab kommendem Jahr auch ein höherer städtischer Zuschuss. Der Stadtrat beschloss, ab 2018 zusätzlich 8750 und damit dann 90000 Euro zu überweisen. CDU-Fraktionschef Dieter Gleisberg verband diese Erhöhung des Zuschusses aber auch mit der Erwartung, dass sich das Festival künstlerisch weiter entwickelt.

Zum ersten Mal gibt es in diesem Jahr einen Wettbewerb für Kinder und Jugendliche unter dem Motto „Wenn das meine Straße wäre“. Auf der Bühne an der Kränzelstraße spielen viele der Wettbewerbsteilnehmer. Eine Jury wird aus sechs Görlitzer Gruppen einen Gewinner küren, der am Sonntag beim größten Görlitzer Frühstückstisch verliehen wird. Erstmals lädt die „N13“-Bar auf dem Untermarkt am Sonntag, ab 10 Uhr, zum gemeinsamen Frühstücken und Brunchen ein. Darüber hinaus können aber auch die Besucher über die Gruppen aus dem Off-Programm abstimmen und dadurch einen Publikumspreis verleihen. Bis Mittwoch nächster Woche kann man seine Stimme beim Theater abgeben. Die Off-Gruppen gehören noch nicht zu den etablierten Ensembles der Straßentheaterkunst. Doch nun soll das Viathea erst einmal beginnen und die Stadt wieder zu einer grenzüberschreitenden Theaterbühne verwandeln.