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Görlitzer gehen auf die Straße

Wer politisch oder menschlich ein Zeichen setzen will, hat am Freitag und Sonnabend reichlich Auswahl in der Stadt.

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© nikolaischmidt.de

Von Daniela Pfeiffer

Görlitz. Ein so politisches Wochenende hat die Stadt selten erlebt. An mehreren Stellen werden Görlitzer am Freitag und Sonnabend Gesicht zeigen. Das wird verschiedene Züge haben, je nach der Initiative, die dahinter steht. Immerhin ist für fast jede Gesinnung oder für jedes Gefühl etwas dabei. Die SZ fasst die Demonstrationen zusammen und erklärt, wofür sie stehen.

Lichterkette für Menschlichkeit

Das könnte die Veranstaltung sein, auf die Viele gewartet haben: Von der Stadt selbst organisiert und an die Bürgerschaft gerichtet, ohne direkte politische Motivation, findet am Freitag, um 17.30 Uhr, eine Lichterkette statt. Wenn es so klappt, wie es sich die Veranstalter wünschen, verbindet sie gegen 18 Uhr hunderte Menschen zwischen Frauenkirche und Bahnhofsvorplatz, entlang der Berliner Straße. „Während die anderen Veranstaltungen stark politisch sind, sind wir es nicht“, sagt Gerd Weise vom Förderverein Kulturstadt Görlitz-Zgorzelec, der die Lichterkette zusammen mit der Innenstadtgemeinde organisiert. „In diesen bewegten Zeiten ist es wichtiger denn je, einander zuzuhören und mit Respekt zu begegnen, Argumente achtsam auszutauschen und den Zusammenhalt der Gesellschaft zu stärken“, teilen beide ihr Anliegen mit. „Nur gemeinsam können wir die wachsenden humanitären und kulturellen Herausforderungen bewältigen.“

Weltgebetstag für Kinder

Gemeinsam – das ist das Motto beim Weltgebetstag in Görlitz. Denn nach dem Friedensgebet am Freitag, um 17 Uhr, in der Frauenkirche werden die Lichterkette und der Gebetstag verschmelzen. Die aus der Kirche kommenden Menschen bilden den Anfang der Lichterkette. Nach dieser ist jeder, der möchte, ab 19.30 Uhr, ins Wichernhaus zur Weltgebetstagsfeier eingeladen.

Görlitzer Demos am 4. und 5. März

Lichterkette für Menschlichkeit

Das könnte die Veranstaltung sein, auf die Viele gewartet haben: Von der Stadt selbst organisiert und an die Bürgerschaft gerichtet, ohne direkte politische Motivation, findet am Freitag, um 17.30Uhr, eine Lichterkette statt. Wenn es so klappt, wie es sich die Veranstalter wünschen, verbindet sie gegen 18Uhr Hunderte Menschen zwischen Frauenkirche und Bahnhofsvorplatz, entlang der Berliner Straße. „Während die anderen Veranstaltungen stark politisch sind, sind wir es nicht“, sagt Gerd Weise vom Förderverein Kulturstadt Görlitz-Zgorzelec, der die Lichterkette zusammen mit der Innenstadtgemeinde organisiert. „In diesen bewegten Zeiten ist es wichtiger denn je, einander zuzuhören und mit Respekt zu begegnen, Argumente achtsam auszutauschen und den Zusammenhalt der Gesellschaft zu stärken“, teilen beide ihr Anliegen mit. „Nur gemeinsam können wir die wachsenden humanitären und kulturellen Herausforderungen bewältigen.“

Weltgebetstag für Kinder

Gemeinsam – das ist das Motto beim Weltgebetstag in Görlitz. Denn nach dem Friedensgebet am Freitag, um 17Uhr, in der Frauenkirche werden die Lichterkette und der Gebetstag verschmelzen. Die aus der Kirche kommenden Menschen bilden den Anfang der Lichterkette. Nach dieser ist jeder, der möchte, ab 19.30Uhr, ins Wichernhaus zur Weltgebetstagsfeier eingeladen.

Der Weltgebetstag selbst ist eine ökumenische, traditionell von Frauen organisierte Veranstaltung. Auch in Görlitz, wo Sylvia Herche ihn mit vorbereitet hat. Dafür war sie vor einem Jahr extra in Kuba, denn dieses ist das Land, das 2016 besonders unterstützt wird. „Nehmt Kinder auf und Ihr nehmt mich auf“ heißt das Kernmotto des Weltgebetstages 2016 und Sylvia Herche findet, das passt hervorragend zur Flüchtlingssituation. „Zu fliehen ist für Viele die einzige Überlebenschance“, sagt sie. „Im Zusammenhang mit dem aktuellen Ruf Sachsens ist die Lichterkette ein wichtiges Signal nach außen“, sagt Sylvia Herche. „So können wir zeigen, dass es hier viele Menschen gibt, die sich Gedanken um das Schicksal von Flüchtlingen machen.“ Denn auch wenn Gerd Weise betont, die Lichterkette sei keine politische Geschichte, indirekt ist sie es natürlich. Zumal OB Siegfried Deinege sie ursprünglich als Zeichen gegen den Aufmarsch der Partei „Die Rechte“ angekündigt hatte, die ihre Veranstaltung am Sonnabend inzwischen absagte.

„Görlitz bewegt sich“ für Kursänderung

Die asylkritische Initiative trifft sich am Freitag, um 18Uhr, zum fünften Mal, um eine Änderung des derzeitigen Regierungskurses zu fordern. Nach drei Kundgebungen auf dem Postplatz und einer auf dem Untermarkt, denen jedesmal ein Spaziergang folgte, findet diesmal alles auf dem Demianiplatz statt. Das bestätigt das Landratsamt. Zwar betonen alle Initiativen, die am Freitag und Sonnabend in Görlitz auf die Straße gehen, friedliche Bewegungen zu sein. Dennoch war es aus polizeilicher und organisatorischer Sicht eher nicht gewollt, Lichterkette und „Görlitz bewegt sich“ auf dem Postplatz zusammentreffen zu lassen – zumal OB Deinege gegen 18.30Uhr auf dem Postplatz einige Schlussworte zur Lichterkette sagen möchte.

„Görlitz bewegt sich“ trifft sich zudem erstmals am Freitag – weil man vermeiden wollte, auf die ursprünglich angemeldeten Demonstrationen vom Sonnabend zu treffen, heißt es in der Begründung auf der Facebook-Seite der Initiative.

Linkspartei für eine politische Aussage

Die Linken haben ihre Anmeldung beibehalten. So findet am Sonnabend, ab 13Uhr, auf der Berliner Straße/Ecke Salomonstraße eine Kundgebung mit Reden und Musik statt, zu der die Linksjugend später stoßen wird. Diese beginnt ihren Marsch auf dem Untermarkt. „Das war so geplant, weil wir in Hör- und Sichtweite gegen die Rechte-Demo Protest machen wollten“, begründet Mirko Schultze von der Görlitzer Linksfraktion. „Wir haben uns entschieden, es trotzdem durchzuführen, um ein politisches Statement abzugeben.“ Zur Lichterkette am Freitag will Mirko Schultze persönlich auch gehen, weil er es für ein wichtiges Zeichen halte.

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Der Weltgebetstag selbst ist eine ökumenische, traditionell von Frauen organisierte Veranstaltung. Auch in Görlitz, wo Sylvia Herche ihn mit vorbereitet hat. Dafür war sie vor einem Jahr extra in Kuba, denn dieses ist das Land, das 2016 besonders unterstützt wird. „Nehmt Kinder auf und Ihr nehmt mich auf“ heißt das Kernmotto des Weltgebetstages 2016 und Sylvia Herche findet, das passt hervorragend zur Flüchtlingssituation. „Zu fliehen ist für Viele die einzige Überlebenschance“, sagt sie. „Im Zusammenhang mit dem aktuellen Ruf Sachsens ist die Lichterkette ein wichtiges Signal nach außen“, sagt Sylvia Herche. „So können wir zeigen, dass es hier viele Menschen gibt, die sich Gedanken um das Schicksal von Flüchtlingen machen.“ Denn auch wenn Gerd Weise betont, die Lichterkette sei keine politische Geschichte, indirekt ist sie es natürlich. Zumal OB Siegfried Deinege sie ursprünglich als Zeichen gegen den Aufmarsch der Partei „Die Rechte“ angekündigt hatte, die ihre Veranstaltung am Sonnabend inzwischen absagte.

„Görlitz bewegt sich“ für Kursänderung

Die asylkritische Initiative trifft sich am Freitag, um 18 Uhr, zum fünften Mal, um eine Änderung des derzeitigen Regierungskurses zu fordern. Nach drei Kundgebungen auf dem Postplatz und einer auf dem Untermarkt, denen jedesmal ein Spaziergang folgte, findet diesmal alles auf dem Demianiplatz statt. Das bestätigt das Landratsamt. Zwar betonen alle Initiativen, die am Freitag und Sonnabend in Görlitz auf die Straße gehen, friedliche Bewegungen zu sein. Dennoch war es aus polizeilicher und organisatorischer Sicht eher nicht gewollt, Lichterkette und „Görlitz bewegt sich“ auf dem Postplatz zusammentreffen zu lassen – zumal OB Deinege gegen 18.30 Uhr auf dem Postplatz einige Schlussworte zur Lichterkette sagen möchte.

„Görlitz bewegt sich“ trifft sich zudem erstmals am Freitag – weil man vermeiden wollte, auf die ursprünglich angemeldeten Demonstrationen vom Sonnabend zu treffen, heißt es in der Begründung auf der Facebook-Seite der Initiative.

Linkspartei für eine politische Aussage

Die Linken haben ihre Anmeldung beibehalten. So findet am Sonnabend, ab 13 Uhr, auf der Berliner Straße/Ecke Salomonstraße eine Kundgebung mit Reden und Musik statt, zu der die Linksjugend später stoßen wird. Diese beginnt ihren Marsch auf dem Untermarkt. „Das war so geplant, weil wir in Hör- und Sichtweite gegen die Rechte-Demo Protest machen wollten“, begründet Mirko Schultze von der Görlitzer Linksfraktion. „Wir haben uns entschieden, es trotzdem durchzuführen, um ein politisches Statement abzugeben.“ Zur Lichterkette am Freitag will Mirko Schultze persönlich auch gehen, weil er es für ein wichtiges Zeichen halte. (szo)