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Görlitz: Polizei fahndet nach EC-Karten-Dieben

In zwei Fällen wurde ein vierstelliger Betrag abgehoben. Nun werden Zeugen gesucht.

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Von Matthias Klaus

Der erste Fall stammt bereits aus dem vergangenen Jahr, wurde aber erst jetzt von der Polizei bekannt gemacht. Am 29. Dezember, einem Montag, entwendeten Unbekannte am frühen Nachmittag einer 65-Jährigen die Handtasche. Die Frau hatte gerade in einem Markt an der Nieskyer Straße eingekauft, die Tasche lag im Einkaufswagen. Neben persönlichen Dokumenten verschwanden mit ihr zwei EC-Karten. Nur ein paar Minuten später hob ein Mann damit in einer Bank am Demianiplatz einen vierstelligen Betrag ab. Eine Überwachungskamera filmte ihn.

Ganz ähnlich ging es einer 76-Jährigen am 19. Februar. Ihr wurde in einem Einkaufsmarkt an der Schlesischen Straße die Geldbörse aus der Handtasche gestohlen. Die Tasche hing am Wagen. Kurze Zeit später hoben eine junge Frau und ein Mann an einem Automaten an der Lausitzer Straße mit der Karte Geld ab. Auch sie wurden von einer Überwachungskamera gefilmt. Ob die Taten möglicherweise von denselben Personen verübt wurden, prüft derzeit die Polizei. „Ein Zusammenhang steht im Moment noch nicht fest“, sagt Thomas Ziegert, Sprecher der Polizeidirektion Görlitz. Derzeit werden die beiden Fälle unabhängig voneinander betrachtet. „Aber die Taten sind schon ähnlich abgelaufen“, schildert der Polizeisprecher. Handtaschen mit Wertsachen sollten generell nicht an den Einkaufswagen gehangen, sondern am Körper getragen werden, sagt er. Und das auch verschlossen. Thomas Ziegert: „Handtaschen nie aus Bequemlichkeit offen lassen.“

Handtaschen- und damit auch EC-Karten-Diebstähle kämen regelmäßig vor, nicht nur in Görlitz, sondern in der gesamten Oberlausitz. „In diesen beiden Fällen ist es den Tätern allerdings gelungen, an die Pin-Nummer heranzukommen und damit Geld abzuheben“, sagt der Polizeisprecher. Er warnt davor, die Pin auf dem Handy ungeschützt zu speichern. „Wenn das schon sein muss, sollte man die Ziffernfolge in einer fiktiven Telefonnummer verstecken“, rät Thomas Ziegert. Das geht so: Eine Vorwahl, etwa 03581, dann die Pin und nachher noch ein paar Fantasie-Zahlen, das Ganze noch unter einem ausgedachten Namen speichern. „Auf jeden Fall sollten EC-Karte und Pin-Nummer nicht gemeinsam verwahrt werden, etwa in der Geldbörse“, sagt Thomas Ziegert. Vor allem ältere Mitbürger seien vom EC-Karten-Klau betroffen, so die Erfahrung in der Polizeidirektion Görlitz.

Fall eins, 29. Dezember 2014: Die Polizei sucht einen 30- bis 35-Jährigen: dunkle Haare, untersetzt, Bauchansatz. Er hatte dunkle Haare, trug hellblaue Jeans, dunkle Schuhe, einen quer gestreiften Pullover, eine dunkle Jacke mit Kapuze mit Rand aus Fell.

Fall zwei, 19. Februar 2015: Gesucht wird eine schlanke, junge Frau, zwischen 20 und 30 Jahren alt. Sie trug eine weiße Jacke, blaue Jeans, dunkle Stiefel, schwarze Bommelmütze. Ihr Begleiter war etwa 30 bis 35 Jahre alt, dunkle schwarze Haare, südländisches Aussehen. Er trug Brille, hellblaue Jeans, weiße Schuhe und einen dunklen Anorak mit Kapuze.

Hinweise an Polizeirevier Görlitz, 03581 6500, oder jede andere Dienststelle.