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Görlitz in voller Länge

Ein Leipziger stellt in einem ungewöhnlichen Fotoprojekt auch hiesige Straßenzüge dar.

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© PanoramaStreetline.de/Jörg Dietrich

Von Daniela Pfeiffer

Das Fotografieren dauert kaum länger als eine Viertelstunde. Und trotzdem gibt’s das fertige Foto mitunter erst fünf bis zehn Tage später. Denn so lange dauert es, bis Jörg Dietrich aus vielen Einzelbildern eine Stadtansicht zusammengefügt hat.

In Görlitz, wo er Freunde auf der Augustastraße hat, hat der 38-jährige Leipziger jetzt von genau dieser Straße ebenfalls eine solche lineare Ansicht erstellt. Sie hängt jetzt als Druck in der Wohnung der Freunde, ist aber auch im Internet zu sehen. Die Idee, so etwas auszuprobieren, hatte Dietrich vor sechs Jahren. Eher nebenbei, mal beim Spazierengehen, hielt er auf Straßenzüge oder Plätze drauf, erstellte dann die Panoramafotos. Inzwischen macht er das hauptberuflich. PanoramaStreetline nennt er sein Projekt, für das er sich ab und an die Hilfe eines Webprogrammierers holt. „Meine Idee sind solche Bilder natürlich nicht grundsätzlich, in dieser Art werden Straßenzüge schon seit den 1970 ern fotografiert“, sagt er. Seit den Zweitausendern natürlich vermehrt digital. Trotzdem sei das noch eine Niesche, da solche Bilder technisch eben sehr aufwendig sind.

Und es gibt gewisse Fallstricke. So kann es passieren, dass Autos größer erscheinen, weil sie näher am Auge des Betrachters stehen. Das Gleiche gilt für Bäume. „Der von der Augustastraße ist aus insgesamt drei Fotos zusammengesetzt“, erklärt Jörg Dietrich. Genauso kann es passieren, dass ein Passant zufällig den gleichen Weg geht wie der Fotograf und dadurch ein- und dieselbe Person mehrmals auf dem Bild auftaucht.

Auf Dietrichs Website kann man sehen, wie sich aus mehreren Bildern ein einziges zusammenfügt. Außerdem können sich Interessierte per Kartendarstellung in eine Stadt hineinzoomen und auch sehen, wovon es noch unbearbeitete Aufnahmen gibt. Im Umfeld von Görlitz war Jörg Dietrich unter anderem auch in Löbau, Zittau oder Lauban unterwegs. In Görlitz hat er seit 2011 dreimal Aufnahmen gemacht und nun erstmals etwas veröffentlicht. Nach der Augustastraße sind weitere Görlitz-Ansichten in Vorbereitung, etwa vom Augustum-Annen-Gymnasium, dem Kaufhaus oder dem Obermarkt.

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