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Glückliche Gründerin

Im Juni hat Susanne Marx ihren Tierfachhandel eröffnet. Sie fühlt sich gut angenommen in Gröditz und baut ihr Angebot weiter aus.

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© Eric Weser

Von Eric Weser

Gröditz. Selbstständige arbeiten selbst und ständig, heißt es oft. „Nicht ohne Grund“, sagt Susanne Marx. Und die Riesaerin dürfte wissen, wovon sie spricht. Mitte Juni hat die 37-Jährige in Gröditz ihre „Gröditzer Heimtierwelten“ neben dem Einkaufszentrum am Markt eröffnet. Seither dreht sich ihr Leben vor allem um ihren Tierfachhandel.

Das Geschäft sei gut angenommen worden, blickt Susanne Marx auf die ersten Wochen zurück. Wenn sie sich erst einmal hereingetraut haben, seien die Gröditzer auch ein sehr treues und freundliches Völkchen, findet die Existenzgründerin, die sich vor allem durch persönliche Beratung von ihren Mitbewerbern abheben will. Neben Gröditz komme ihre Kundschaft auch aus Riesa, Großenhain, der Röderaue oder den brandenburgischen Nachbargemeinden, erzählt die Geschäftsfrau.

In ihrem Laden verfolgt Susanne Marx von Anfang an eine Philosophie, bei der die Tiergesundheit im Mittelpunkt steht. Hundefutter, das Getreide enthält, nimmt die Riesaerin zum Beispiel gar nicht in ihr Sortiment. „Hunde sind nun mal Fleischfresser.“ Aber artgerechtes Füttern sei auch nicht ganz billig, gibt Susanne Marx zu. Einige Leute habe sie bereits von ihrer Philosophie überzeugen können. „Viele haben gesagt, dass Probleme wie Durchfälle oder Juckreiz bei ihren Hunden abgenommen haben, seit sie das Futter bei mir kaufen.“

Abgesehen von Hundefutter ist in den Warenregalen und Kühltruhen bei Susanne Marx auch Katzen- oder Nager- oder Vogelnahrung zu finden. Und neben allerlei Futter findet sich auch reichlich Tierzubehör im Laden – von der Hundeleine bis zum Katzenbaum. Portmonees in Hunde- oder Kissen in Katzenform werden gerade aus Amerika nachgeliefert. Aber es gibt auch Artikel, die nichts mit Tieren zu tun haben: Weil Susanne Marx eine kreative Ader hat und Schmuck entwirft, bietet sie selbst gestaltete Halsketten mit Haselnuss-Anhänger im Boutique-Regal an.

Ihr Angebot beliebig ausdehnen will die Riesaerin jedoch nicht. Einerseits, weil sie von einigen Dingen keine Ahnung habe. „Terraristik zum Beispiel.“ Zum anderen reiche der Platz in der 200 Quadratmeter großen Ex-Schlecker-Filiale irgendwann nicht mehr aus.

Ihren Laden schmeißt die gelernte Altenpflegerin abgesehen von einer helfenden Praktikantin und einer Reinigungskraft allein. Sechs Tage die Woche. Gehen die Ladentüren zu, fährt Susanne Marx zum Großhandel oder liefert Futter aus. Viel Arbeit also. Doch den Schritt in die Selbstständigkeit bereut die Mutter einer elfjährigen Tochter nicht. Sie sei freier als früher, das mache sie glücklich.

Das Ziel der Existenzgründerin ist jetzt, den Umsatz weiter zu steigern. Dafür müsse ihr Laden auch bekannter werden. Denn trotz Präsenz in den Medien, bei der Gröditzer 800-Jahrfeier oder beim Naturmarkt Flora et Herba in der Röderaue: Auch drei Monate nach der Eröffnung kenne mancher Tierhalter in der Gegend ihr Geschäft noch nicht. Im Moment baut sie ihre Internetseite aus. Natürlich am eigenen Rechner, etwa dann, wenn kein Kunde im Laden ist. Getreu dem Motto: selbst und ständig.