Glashütte. Die jungen Sanitäter können zupacken. Sie wissen, was im Notfall zu tun ist, legen Verwundete auf die Trage. Alles geht fix. Mit großem Interesse schauen die Besucher auf die Leinwand, auf der ein kurzer Film über die Arbeit des Glashütter DRK-Ortsvereins flimmert. Gedreht wurde dieser vom Hobbyfilmer Jürgen Menzel. Der Oberfrauendorfer hat in den letzten Monaten nicht nur den Sanitätern des DRK-Ortsvereins über die Schulter geschaut, sondern auch mehreren Heimat- und Sportvereinen, dem Kirchenchor und dem Förderverein der Bärenhecker Mühle. Am Ende schnitt Menzel seine Aufnahmen zu zwei kurzweiligen Filmen zusammen, in denen nicht nur zu sehen ist, was die Vereine über das Jahr machen. Auch deren Protagonisten kommen zu Wort.
Die Bürgerpreisträger
Ihre Premiere erlebten die beiden Filme am Donnerstagabend in der Schlottwitzer Begegnungsstätte Boot. Dort wurde der diesjährige Bürgerpreis der Stadt Glashütte von Bürgermeister Markus Dreßler (CDU) vergeben. Gut einhundert Gäste waren dazu erschienen, um zu sehen, wer in diesem Jahr ausgezeichnet wird. Diesmal sollten den Preis nicht einzelne Bürger bekommen, sondern Vereine. Diese schließen die Lücken, die der Staat nicht füllen kann, sagte Dreßler in seiner kurzen Ansprache. „Dessen Möglichkeiten sind begrenzt.“ Von daher sei es ein Gewinn, wenn Vereine Angebote machen, die auch andere nutzen können. Dieses Engagement sollte nun gewürdigt werden. Da es im Stadtgebiet aber viele Vereine gibt, die Gutes tun, lobte die Verwaltung einen Wettbewerb aus. Jeder Bürger, die Stadt- und die Ortschaftsräte konnten Vorschläge einreichen. Knapp 20 gingen im Rathaus ein.
Danach beschäftigten sich die Abgeordneten nichtöffentlich mit den Vorschlägen. „Der Stadtrat hat lange diskutiert, um eine Auswahl zu treffen“, sagt Dreßler. Wie schwer die Entscheidung fiel, zeigt das Ergebnis. Denn eigentlich wollte die Stadt nur zehn Vereine auszeichnen. Doch nach der Diskussion im Stadtrat zeigte sich offenbar, dass das nicht zu halten ist. Deshalb wurden es am Ende elf. Die meisten sind Heimat- und Kulturvereine, die Feste organisieren, Ortschroniken führen oder sich um die Bewirtschaftung eines Vereinshauses kümmern. Aber auch der erwähnte DRK-Ortsverein, die Glashütter Kantorei, der Posaunenchor der Kirchgemeinde, drei Sportvereine und der Förderverein der Bärenhecker Mühle haben es am Ende auf die Bühne geschafft. Dort überreichten Dreßler und die Landtagsabgeordnete Andrea Dombois (CDU) jedem Preisträger eine Urkunde und einen Scheck über 500 Euro.
„Vielleicht kann das der Anstoß sein, den einige brauchen, um sich selbst auch ehrenamtlich zu engagieren“, sagte Frau Dombois. Denn die Gesellschaft sei auf diese Form des Mittuns angewiesen. Dombois erinnerte in diesem Zusammenhang an die ebenfalls ehrenamtlich Tätigen in der Feuerwehr und beim Technischen Hilfswerk.
Die Kantorei und der Posaunenchor bedankten sich noch am Abend für die Auszeichnung. Beide Ensembles sorgten für die festliche Stimmung. (SZ/mb)