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Glasfaser für Rosenbach

Die Gemeinde wird ans Breitbandnetz angeschlossen. Einige Ortsteile gehen aber leer aus. Es geht ums Geld.

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© dpa

Von Marcus Scholz

Die Deutsche Telekom treibt den Breitbandausbau in ländlichen Gebieten weiter voran. Wie in der vergangenen Woche publik geworden ist, soll auch die Gemeinde Rosenbach mit schnellem Internet versorgt werden. Das teilte Bürgermeister Roland Höhne (CDU) in der Januarsitzung des Rosenbacher Gemeinderats mit. Der Ausbau des Breitbandnetzes gestaltet sich aber alles andere als einfach. Bevor es mit dem Ausbau losgehen kann, gilt es nämlich noch, einige offene und für viele Rosenbacher wichtige Fragen zu klären.

Die frohe Nachricht, dass bald auch in seiner Gemeinde mit höheren Geschwindigkeiten im Internet gesurft werden kann, als es momentan der Fall ist, hat Höhne schnell relativiert. Denn: Nicht das komplette Gemeindegebiet könne von der Telekom erschlossen werden, so der Bürgermeister. Nach seinem Kenntnisstand würden die aktuellen Pläne vorsehen, dass von der Schafbergstraße im Ortsteil Herwigsdorf bis zur Mittel-Mühle im Ortsteil Bischdorf neue Glasfaserkabel verlegt werden.

Das Einziehen der Kabel stellt dabei noch kein Problem dar. „Es befinden sich viele Leerrohre im Erdboden. Deswegen könnte man die Kabel ohne Grabungen verlegen“, sagte Roland Höhne. Außerdem sollen an verschiedenen Stellen im gesamten Gemeindegebiet neue Schaltkästen aufgebaut werden. Für den Internetempfang spielen die Kästen eine Schlüsselrolle: Wenn die Telekom das neue Netz freigeschaltet hat, verstärken sie die DSL-Signale in den einzelnen Haushalten. Grundsätzlich gilt die Regel: Je dichter jemand an einem solchen Schaltkasten wohnt, desto besser ist dessen Internetverbindung. So zumindest die von einem Projektleiter der Telekom erklärte, Theorie.

Laut Bürgermeister Höhne soll in Rosenbach nach dem Ausbau mit bis zu 50 Megabits pro Sekunde im Internet gesurft werden können. Im Vergleich zu aktuellen Geschwindigkeiten, die in den einzelnen Haushalten der Gemeinde zu erreichen sind, sei das eine Verbesserung um ein Vielfaches, so das Gemeindeoberhaupt.

Einigen Haushalten könnte der Luxus des schnellen Surfens aber verwehrt bleiben. „Es gibt Stellen im Ort, wo die Telekom aus wirtschaftlichen Gründen nicht ausbauen wird“, teilte Höhne mit. Genauer gesagt soll es sich bei besagten Gebieten um den Kümmelberg, den Oberhof, die Grüne Aue, die Kirschallee und das Gebiet Schafsöder handeln. „Laut einer Analyse des Landkreises Görlitz sind diese Bereiche vom Ausbau ausgeschlossen“, sagte Höhne. Der Weisheit letzter Schluss sei dieser Stand der Dinge allerdings noch nicht. Für die betroffenen Ortsgebiete besteht Hoffnung. Doch die könnte teuer werden.

Die genannten Gebiete zu erschließen und an das Breitbandnetz zu koppeln, ist grundsätzlich kein Problem. Viel problematischer ist da schon die Frage, wer für die Erschließung aufkommt. „Wenn die Gebiete erschlossen werden, müssten wir als Gemeinde Geld zuschießen“, sagte Roland Höhne. Der Grund dafür ist einfach: Der Ausbau würde nicht komplett finanziell gefördert werden. Im Fall Rosenbach müsste die Gemeinde zehn Prozent an Eigenmitteln beisteuern.

Für den etwaigen Ausbau stünde laut Höhne derzeit eine Gesamtsumme von über zwei Million Euro im Raum. „Wir müssten uns also mit rund 200 000 Euro beteiligen“, so der Bürgermeister, der nun prüfen will, wie der zusätzliche Ausbau vonstatten gehen könnte.

Im übrigen Gemeindegebiet soll Mitte dieses Jahres der bereits feststehende Ausbau starten. Bis es losgehen kann, müssten aber noch einige Genehmigungen eingeholt werden, so Roland Höhne. Zum Beispiel von Grundstücksbesitzern, auf deren Boden die neuen Schaltkästen aufgestellt werden sollen.

Ein paar Kilometer entfernt ist man da schon etwas weiter. Auch die Gemeinde Lawalde soll noch in diesem Jahr an das Breitbandnetz angeschlossen werden. Dort wartet die Telekom nur noch darauf, bis der Winter endlich vorbei ist. Direkt danach sollen die Bauarbeiten starten.