Merken

Gewächshaus-Chef verwundert über Kritik an polnischer Tomatenplantage

Von der Anlage gehe keine Umweltgefahr aus, findet die Firmenleitung. Die deutschen Nachbarn sehen das anders.

Teilen
Folgen
© M. Weber

Hirschfelde/Turow. Die Geschäftsführung der polnischen Firma „Citronex – Tomatex“ hat sich zum Vorwurf der Lichtverschmutzung durch die Tomatenplantage beim Kraftwerk Turow geäußert. Wie sie dem Onlineportal zinfo.pl erklärten, gehöre der Glaskomplex Bogatynia zu den modernsten auf der Welt. Es habe viele Gutachten gegeben, welche dem Projekt bescheinigen, die Umwelt nicht zu verschmutzen. In den Glasbauten werden nach Aussage der polnischen Firmenleitung nur biologische Pflanzenschutz- und Düngemittel und keine chemischen eingesetzt. Eine Verschmutzung der Umwelt im Umfeld der Tomatenplantage könne aus diesem Grund ausgeschlossen werden. Darüber hinaus verfügen die Glashäuser über ein hundertprozentiges Recyclingsystem, um den Boden nicht zu verschmutzen.

Ein Anwohner auf deutscher Seite hatte sich kürzlich beim sächsischen Umweltministerium beschwert, dass von der grellen Beleuchtung der zehn Hektar großen Tomatenplantage eine Lichtbelästigung ausgeht. Nach Informationen des Umweltministerium werde der Lichtsmog vor Ort untersucht. Derzeit wird noch nach einem geeigneten Standort für die Messung gesucht.

Die Citronex-Geschäftsleitung zeigte sich verwundert über die Klagen von deutscher Seite. Momentan gebe es in Polen lediglich Tomaten, die aus Holland, Spanien sowie von den Kanarischen Inseln stammen. Diese werden speziell konserviert, um die lange Reise aus dem Süden nach Polen zu überstehen. Durch den Einsatz der Beleuchtung werde für die Pflanzen in dem Gewächshaus ein Klima wie im Juni geschaffen. Dadurch sei das Unternehmen in der Lage, auch im Winter die gleichen gesunden Tomaten zu erzeugen, wie sie im Sommer wachsen. Positive Aspekte der Tomatenplantage sieht Zittaus Ex-Bürgermeister Michael Hiltscher, der an der polnischen Grenze in Rosenthal wohnt. Durch die Anlage würden neue Arbeitsplätze entstehen, was wichtig sei, da durch die Modernisierung des Kraftwerkes Turow Arbeitsplätze wegfallen. (jl/kpl)