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Gesundheitsberufe sind gefragt

225 Unternehmen des Landkreises beteiligen sich an der Woche der Unternehmen. Das Interesse könnte größer sein.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Döbeln. Lena Mehner aus Hainichen treibt gern Sport und will diesen auch gern zum Beruf machen. „Außerdem macht es mir Spaß, mit Menschen zu arbeiten. Das merke ich gerade während meines Praktikums“, so die Schülerin der elften Klasse hinzu. Beim Beruf des Gesundheitsmanagers komme alles zusammen. Deshalb nehme sie das Angebot des Gesundheitszentrums WelWel zur Woche der offenen Unternehmen wahr. Die praktische Ausbildung ist im WelWel und das Studium erfolgt berufsbegleitend an Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement. „Dann hat man nach drei Jahren den Bachelor für das Gesundheitsmanagement. Wir hoffen, dass die jungen Leute anschließend noch das Masterstudium draufsetzen. Das dauert dann noch einmal zwei Jahre“, so Thorsten Hartwig, Geschäftsführer des WelWel. Da es sich bei dem Unternehmen auch um ein Gesundheitszentrum handelt, ist die professionelle Ausbildung der Mitarbeiter eine wichtige Grundlage. Studioleiter Kevin Hillebrand erklärte den interessierten Schülern und deren Eltern, welche Aufgaben ein Gesundheitsmanager hat und die umfangreichen Möglichkeiten, die das WelWel bietet.

Die Leiterin der Oberschule Hartha Kerstin Wilde und die FsJ-lerin Frances Karnatz warben für den Lehrerberuf.
Die Leiterin der Oberschule Hartha Kerstin Wilde und die FsJ-lerin Frances Karnatz warben für den Lehrerberuf. © Dietmar Thomas
Marcel Herrmann, stellvertretender Leiter der Radiologie im Klinikum Döbeln, erklärt Schülern und deren Eltern die Aufgaben des Röntgenassistenten.
Marcel Herrmann, stellvertretender Leiter der Radiologie im Klinikum Döbeln, erklärt Schülern und deren Eltern die Aufgaben des Röntgenassistenten. © Dietmar Thomas

„Es ist gut, dass es die Möglichkeit gibt, vor Ort Einblicke in Berufe zu bekommen. Der Gesundheitsmanager war allerdings das einzige Angebot, das mich interessiert hat“, so die Abiturientin.

In diesem Jahr beteiligen sich 225 Unternehmen des Landkreises Mittelsachsen an der Woche der Unternehmen. „Das sind 18 Firmen mehr als im Vorjahr. Es werden 205 Berufsbilder präsentiert, von denen 53 die über ein Studium erreichbar sind“, sagte André Kaiser, Pressesprecher des Landratsamtes. Insgesamt gab es 2 366 Anmeldungen von Schülern für die mehr als 10 000 Besuchsangebote.

3 405 freie Lehrstellen

Für Jugendliche, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz mit Beginn 2018 sind, gibt es in der Online-Lehrstellenbörse der sächsischen Industrie- und Handelskammern aktuell 3405 freie Plätze in IHK-Ausbildungsberufen.

Im IHK-Bezirk Chemnitz (Landkreise Mittelsachsen, Erzgebirgskreis, Zwickau, Vogtlandkreis, Stadt Chemnitz) sind 1943 freie Lehrstellen registriert.

Aktuelle Ausbildungsangebote unter www.ihk-lehrstellenboerse.de

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„Mit der Woche der offenen Unternehmen Mittelsachsen schaffen wir die Rahmenbedingungen einer kontinuierlichen und praxisnahen Berufsorientierung“, so Kaiser. Alle Firmen und deren Angebote seien in einer Broschüre aufgelistet, die alle Schüler ab der 7. Klasse an den Oberschulen und ab der 9. Klasse an den Gymnasien erhalten. Organisiert wird die Woche der Unternehmen vom Landratsamt Mittelsachsen. Unterstützt gibt es von der Agentur für Arbeit Freiberg, die IHK, HWK, Kreishandwerkerschaft Mittelsachsen und die Arbeitskreise Schule-Wirtschaft.

Auch das Klinikum Döbeln beteiligt sich an der Woche der offenen Unternehmen und unterbreitet an die Jugendlichen vielseitiges Angebot an Ausbildungsberufen und wirbt für das Medizinstudium. „Wer Mediziner werden will, muss während des Studiums zum Beispiel ein Pflegepraktika oder Famulaturen belegen. Das ist am Klinikum möglich“, sagte Pflegedienstleiterin Romi Konrad. Das Klinikum wolle für den Arztberuf werben, weil Mediziner dringend benötigt werden. Das Klinikum bietet eine dreijährige Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger an. Hier kann man aber auch den Beruf des Physiotherapeuten erlernen. Für beide Berufe erfolgt die theoretische Ausbildung in den Heimerer Schulen. Vorgestellt wurden den Schülern auch der Beruf des Radiologieassistenten und des medizinisch-technischen Laborassistenten. Mitarbeiter des Klinikums stellen die Berufe und die dafür notwendigen Anforderungen vor. Auszubildende berichteten von ihren bisherigen Erfahrungen. Das begeisterte die Jugendlichen. Das Klinikum und auch andere Firmen der Region unternehmen viel, um Nachwuchs zu gewinnen. So sind sie nicht nur bei der Woche der offenen Unternehmen dabei, sondern präsentieren sich zur Ausbildungsmesse in Döbeln und zum Berufsinformationstag in Hartha.

Wie schön und interessant der Beruf des Lehrers sein kann und welche Aufgaben dazugehören, darüber berichtete Schulleiterin der Harthaer Oberschule Kerstin Wilde. Sie warb bei den Neunt- und Zehntklässlern für den Lehrerberuf und begeisterte mit ihrer Aussage, dass es zwar auch um Fächer und Inhalte, aber vordergründig um die Pädagogik und die Kinder geht.