Im Stadtrat am Donnerstag hat Oberbürgermeisterin Helma Orosz einen Dialog mit den Teilnehmern der Pegida-Demonstrationen angekündigt. „Gemeinsam mit Bund und Land muss es ganz konkrete Veranstaltungen geben, die informieren und aufklären. Wir müssen Antworten auf die drängendsten Fragen geben“, sagte sie. Wie solche Veranstaltungen konkret aussehen und wann sie stattfinden sollen, war gestern aber noch unklar. „Wir sind gerade dabei, das zu entwickeln“, sagte Sprecher Kai Schulz. In der kommenden Woche werde es Näheres dazu geben. Die Stadt wolle vor allem mit den Bürgern, die sich derzeit von Pegida angezogen fühlten, ins Gespräch kommen.
Rückblick: Die Demos am 8. Dezember in Dresden
Unterdessen hat der Chef der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung ein Gesprächsangebot an das Pegida-Organisationsteam um Lutz Bachmann gemacht. „Der Brief ist heute verschickt worden“, sagte er. „Wenn man immer wieder öffentlich auf einen Dialog besteht, müsste man so ein Vermittlungsangebot eigentlich auch annehmen.“ Ziel sei es nun, abzuklären, ob die Bereitschaft zu einem Gespräch tatsächlich bestehe. „Pegida gehört an einen Runden Tisch“, sagte Richter. Wann und wo dieser Dialog stattfinden könnte, ist aber noch offen.
Das Bündnis „Dresden für alle“ – ein Zusammenschluss von Kirchen, Parteien, Gewerkschaften und Hochschulen – veranstaltet am Montag ab 17.30 Uhr eine Kundgebung auf dem Theaterplatz. Die evangelische Kirche lädt ab 17 Uhr zum Gebet in der Kreuzkirche ein. Das Bündnis „Dresden nazifrei“ startet bereits ab 16.30 Uhr einen Demonstrationszug am Neustädter Bahnhof. Die Route zum Theaterplatz soll auch an der Auftaktkundgebung von Pegida, die um 18.30 Uhr am Skaterpark in der Lingnerallee beginnt, vorbeiführen.
Die Polizei rechnet mit mehreren Tausend Demonstranten auf beiden Seiten. Wie am vergangenen Montag werden wieder etwas mehr als tausend Beamte im Einsatz sein. Es ist mit Straßensperrungen und Staus zu rechnen. (SZ/win)