Merken

Geschwistertreff am Spendenbaum

Jetzt hat Friedhofsgärtner Sebastian Markert kleine Gedenktafeln aufgestellt. Es gibt schon 27 Baumpaten.

Teilen
Folgen
NEU!
© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Hartha. Die Schwarzrote Hängebuche auf der Wiese in der Nähe der Kapelle steht schon ein Weilchen. Bei trockenem Wetter kommt der Harthaer Herbert Seidel zum Gießen. Auch so sieht er gern nach dem Baum, dessen Patenschaft die Geschwister Seidel übernommen haben.

Das ist auf dem grünen Schild zu lesen, das Friedhofsgärtner Sebastian Markert kürzlich aufgestellt hat. Damit auch noch in vielen Jahren jeder erfahren kann, um welchen Baum es sich handelt und wer ihn pflanzen ließ, sind jetzt kleine Gedenktafeln auf Vierkanthölzern – dort wo es gewünscht wird – an die Pflanzungen gesetzt worden.

Aus terminlichen Gründen ist es den drei Seidels zum ersten Mal gelungen, sich auf dem Friedhof an „ihrem Baum“ zu treffen und ihn auch zu begießen – mit einem Kräuterlikör. „Vati hätte Fernet Branca bevorzugt“, sagte Irene Teichert (geborene Seidel). Sie lebt in Massanei, ihr Bruder Lothar in Leipzig. „Weil wir mehr und weniger außerhalb von Hartha wohnen und ein Stück von uns in der Heimatstadt lassen wollten, fanden wir die Idee der Baumpaten sehr schön“, so Irene Teichert.

Die Geschwister Seidel hätten den Platz auf der Wiese ausgewählt, weil sich das Grab ihrer Eltern fast gegenüber in der Nähe der Kapelle befindet. „Der Baum ist eine bleibende Erinnerung an unsere Eltern Luzie und Helmut Seidel und auch ein Dankeschön“, so Herbert Seidel. Außerdem wollen die drei gebürtigen Harthaer einen Beitrag für einen baumstarken Friedhof mit Niveau leisten“, so Herbert Seidel. Es sei anerkennenswert, was der Friedhofsgärtner mit seinem Team bisher geschaffen habe. „Alle Achtung Herr Markert“, sagte Herbert Seidel. Auch seine Schwester bedankte sich beim Friedhofsgärtner. Der will die Parkanlage wieder so herstellen, dass der Friedhof nicht nur ein Ort der Trauer, sondern auch der Ruhe und Erholung ist.

Weil der eine oder andere Baum ins Alter gekommen ist, und eine Gefahr darstellt, muss er in Absprache mit der Denkmalschutzbehörde gefällt werden. Damit der parkähnliche Charakter erhalten bleibt, müssen Bäume nachgepflanzt werden. Wer will, kann dafür eine Patenschaft in Form der Finanzierung oder der Pflege übernehmen.

Das kommt bei den Harthaern an. Immerhin gibt es schon 27 Baumpaten und es sollen noch mehr werden. „Schön wäre es auch, wenn es noch mehr Leute gebe, die eine Bank sponsern. Wir könnten durchaus noch mehr Sitzgelegenheiten gebrauchen“, so Sebastian Markert.