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Gerücht um früheres Asylheim

In Klingenberg wird erzählt, dass das Haus wieder als Unterkunft für Flüchtlinge dienen soll. Doch ein ganz anderes Gebäude ist dafür vorgesehen.

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© Frank Baldauf

Von Regine Schlesinger

Klingenberg. Das große Gebäude steht etwas zurückgesetzt im Wald am Ortsausgang von Klingenberg in Richtung Grillenburg. Lange Zeit war es ruhig um das Haus. In jüngster Zeit ist es aber zum Gegenstand eines Gerüchtes geworden, das in Klingenberg kursiert. Es besagt, dass das Haus wieder als Asylbewerberheim genutzt werden soll, was es vor Jahren schon einmal war. Der Landkreis habe das Haus zu diesem Zweck vom Eigentümer erworben. Das stimmt nicht, sagt dazu Kati Hille, Beigeordnete im Landratsamt. Die erneute Nutzung des Gebäudes als Asylbewerberheim komme nicht in Betracht.

In dem Gebäude befand sich zu DDR-Zeiten eine Bezirksgewerkschaftsschule. Nach der Wende ging es an die Stadt Dresden. Von ihr erwarb es Anfang der 1990er-Jahre die damals noch selbstständige Gemeinde Klingenberg. Zu dieser Zeit war es mit Asylbewerbern voll belegt. Doch deren Zahl nahm nach 2000 ab. Zuletzt war es mit nur 60 belegten Plätzen nicht mehr genügend ausgelastet und damit nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben. 2008 wurde es geschlossen. Der Landkreis kam mit nur einer Flüchtlingsunterkunft in Langburkersdorf aus. Ein Jahr später fand sich ein Käufer, der das Objekt für Wohnzwecke und sogenanntes stilles Gewerbe nutzen wollten, wie es damals hieß.

Das Gerücht ist möglicherweise deshalb aufgekommen, weil in einem Gebäude des nahe gelegenen Gewerbeparks tatsächlich ein neues Asylbewerberheim entstehen soll. Darüber wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung informiert. Geplant ist die Flüchtlingsunterkunft im sogenannten Hochhaus, das zum großen Teil leersteht. Der Landkreis will das Gebäude kaufen. Hier sollen bis zum Jahresende 300 Plätze für Flüchtlinge geschaffen werden.