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Genossenschaftsgedanke wird aufpoliert

Die WGF verfolgt in Hartha eine ähnliche Strategie wie in Döbeln. Aus dem EWG-Büro soll ein Mietertreff werden.

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© André Braun

Von Sylvia Jentzsch

Hartha. Jetzt kann der Neubaublock an der Robert-Schumann-Straße das neue Logo offiziell tragen. Der Notarvertrag für die Verschmelzung der Ersten Wohnungsgenossenschaft (EWG) Hartha und der Wohnungsgenossenschaft Fortschritt (WGF) ist unterschrieben. „Nun fehlt noch die Eintragung ins Genossenschaftsregister. Ich hoffe, dass das Ende Juli oder Anfang August passiert. Dann wird die Verschmelzung rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres gültig“, sagt Petra Nowak, die bis dahin noch Vorstand ist. Viele Mitglieder der EWG seien über die Entwicklung froh, würden aber erst einmal abwarten, was in Zukunft passiert und sehen, ob die WGF Wort hält.

Den Genossenschaftlern entstehen keine Nachteile. So werden die Genossenschaftsanteile hundertprozentig übernommen und die vorhandenen Mietverträge bleiben bestehen. Die Ansprechpartner der WGF wurden den Mietern bereits vorgestellt. Das sind Nadine Böhme für die Wohnungswirtschaft, für Vermietungen Uwe Ehrlich und Lisa Reinhardt für die technische Hausverwaltung. Außerdem gibt es einen 24-Stunden Bereitschaftsdienst.

Die Verschmelzung bringt für die Harthaer Genossenschafter vor allem Vorteile. Dazu gehört die Mitgliederbetreuung, die wegen der geringen Personaldecke bisher nicht gestemmt werden konnte. „Genossenschaft heißt aber, mehr als Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Das bedeutet genossenschaftliches Leben, gemeinsame Erlebnisse und Zusammenhalt der Mitglieder“, so Petra Nowak.

Deshalb gibt es schon Ideen, wie das bisherige Büro zu einer Begegnungsstätte beziehungsweise einem Treffpunkt umgestaltet werden kann. Karin Cvancara, die ehrenamtlicher Vorstand der EWG ist, hat sich bereits bereit erklärt, das genossenschaftliche Leben mitzuorganisieren. Sie freut sich schon auf ihre neue Aufgabe. Karin Cvancara ist eine der gewählten Vertreter, die bei der Vertreterversammlung der WGF Mitspracherecht haben. Schon jetzt steht der 1. September als Termin für den ersten Mietertreff. „Den wollen wir zum Kennenlernen nutzen. Es soll ein gemütliches Beisammensein auf dem Areal hinter dem Büro werden“, so Stefan Viehrig, Vorstand der WGF.

Auch zu den Veranstaltungen der WGF in Döbeln sind die Harthaer immer eingeladen. Am 16. September soll es das erste Parkfest am Objekt der ehemaligen Leninschule geben. Weitere Termine sind das Sommerfest oder der Weihnachtsmarkt. Ein zusätzlicher Vorteil für die Genossenschaftler ist die Servicecard der WGF, die die Harthaer in den nächsten Tagen erhalten. „Wir haben 56 regionale Partner gefunden, bei denen unsere Mitglieder Vorteile haben. Diese Servicecard soll mit Harthaer Partnern ergänzt werden“, so Bernd Wetzig. Eine wurde schon mit der Firma Montageservice Hennig gefunden. Mit fünf weiteren ist der Vorstand im Gespräch.

Das Haus 30 bis 34 an der Robert-Schumann-Straße ist das erste Projekt, dass die EWG und WGF gemeinsam umsetzen. Für 245 000 Euro werden die Fassade saniert und Balkone angebaut.

Zurzeit stellt Petra Nowak die notwendigen Investitionen für das kommende Jahr und ein langfristiges Konzept über das Jahr 2021 hinaus auf. „Wir haben in den letzten Jahren viel Geld für die Sanierung der Wohnungen ausgegeben. Künftig muss im Außenbereich etwas passieren.

Dazu gehören unter anderem Trockenlegungen und Fassadensanierungen“, so Nowak. Alles koste viel Geld und könne nur Schritt für Schritt umgesetzt werden. Wichtig sei es, weiterhin attraktiv für Mieter zu bleiben, um alle Wohnungen zu vermieten. Zurzeit gibt es nur noch eine bisher nicht vermietbare Wohnung an der Nordstraße, für die es aber schon Pläne gibt.